Traumdeutung: Prüfungsträume

Prüfungsträume

Auch Prüfungsträume gehören zu den häufigsten Traumthemen. Sie symbolisieren meist ein Lebensthema, dem sich der Träumende, wie einer Prüfung stellen muss.

Hierzu sollte man verstehen, was eine Prüfung überhaupt ist. Eine Prüfung ist der Abschluss einer Lernphase. Es wurde also etwas gelernt - und dann kommt die Prüfung, in der wir zeigen, dass wir es verstanden/gelernt haben, damit wir dann zum nächsten Lebenslernthema weiter gehen können. Wir erwarten also von einer Prüfung die Bestätigung unseres Lehrers, dass wir es nun "können". Das ist wichtig zu verstehen, dass es bei einem Prüfungstraum auch immer um den Aspekt des Lehrers geht. Er entscheidet, ob wir durchgefallen sind oder die Prüfung bestanden haben. Es geht also bei Prüfungsträumen auch immer um unser inneres Abbild unseres "inneren Lehrers".

Dieser innere Lehrer ist natürlich ein Yang Aspekt, also Männlich. (Auch eine Lehrerin führt eine aktive (Yang) Rolle aus. Lehrer ist immer Yang, aktiv, gebend - Schüler ist Yin, passiv, aufnehmend ) Darum gilt fast immer, dass der eigene Vater beziehungsweise unser inneres Vaterbild den prägendsten Einfluss auf unser inneres Lehrerbild, beziehungsweise auf den inneren Prüfer hat. Das Prüfen ist ein Bestandteil des Lehrprozesses. Ein Lehrer muss immer auf die ein oder andere Weise überprüfen, ob sein(e) Schüler verstanden haben, was er lehrt. Ohne eine solche Prüfung ergibt das Lehren keinen Sinn beziehungsweise ist Lehren eigentlich gar nicht möglich.

Also um es kurz zu machen, deshalb stecken hinter Prüfungsträumen, insbesondere wenn sie sich oft wiederholen im Leben eines Menschen, praktisch immer Vaterthemen. So ist zum Beispiel die Angst in der Prüfung zu versagen, meist eigentlich die Angst nicht vom Vater als Erwachsen anerkannt zu werden.
Wenn man also bei der Traumdeutung von Prüfungsträumen nicht nur an der Oberfläche kratzen möchte, sollte man immer das entsprechende Vaterthema des Betreffenden miteinbeziehen.

Bearbeitung von Prüfungsträumen

Sie sehen, Prüfungsträume schneiden sehr tiefe Themen an. Der eigentliche Grund, warum in unserem Kulturkreis Prüfungsträume so verbreitet sind, ist, weil in unserer Gesellschaft Rituale fehlen, die aus dem Kind einen Erwachsenen machen. Es fehlt sozusagen die symbolische Anerkennung und Aufnahme des Kindes als erwachsener Mann beziehungsweise als erwachsene Frau durch den eigenen Vater. Wer sich nicht aufgenommen fühlt in den Kreis der Erwachsenen, der wird ein Leben lang Prüfungsträume haben, weil sein Unterbewusstsein natürlich Wege finden will, um die unvollendete Pubertät abzuschließen.

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Kommentare und Antworten
1. Lars schrieb am 25.2.2021:

Für mich schlüssig und logisch zu lesen als mögliche Traumentschlüsselung.

Als Fazit aber: unvollendete Pupertät ist wohl n i c h t! bei jedem Menschen vorauszusetzen, bzw. ist der Pupertätsverlauf jeweils verschieden - so dass die Vaterproblematik für mich bei jedem Prüfungstraum nicht gleich als ursprüngliche Ursache ( Grund, Lösung des Problems) angenommen wird.

Wobei die Frage für mich aufkommt, wann die Pupertät eines jeweiligen abgeschlossen ist:

- gibts da allgemeine Richlinien
- wer entscheidet das ?

Es gibt ja so viele Einflüsse- Freunde, Eltern, Umfeld etc. die prägen - nicht nur! der Vater -(Prinzip/männlich).

Es gibt ja auch LehrerINNEN - also weiblich (-es Prinzip).

Rituale (erwachsen-werden) kommen für mich bei Völker vor, die mehr in Gemeinschaft enger zusammenleben).
In unserer Zivilisation gelten andre Regeln, Gesetze, Bestimmungen als bei Naturvölker.
Weniger Rituale.
Dies aber als (alleiniger) Grund für  nicht-abgeschlossene Pupertät zu sehen?
Da ich einen Prüfungstraum letzte Nacht hatte, dachte ich trotzdem meine evtl. Vaterproblematik durch.

Freundlicher Gruss

2. Andreas schrieb am 25.2.2021:

Hallo Lars,
..wann die Pupertät eines jeweiligen abgeschlossen ist:
- gibts da allgemeine Richlinien
- wer entscheidet das ?
Ja, das ist eine wichtige Frage und eigentlich ganz einfach, sie ist abgeschlossen wenn der Betreffende alle Glaubens- und Denkmuster abgelegt hat, die nur für ein Kind einen Sinn ergeben. Und das ist primär der Glaube die eigenen Eltern hätten immer recht und sie seien besser und allwissender als die anderen, also sie seien die Größten usw. Oft ist es ja sogar für das Überleben des Kindes wichtig, dass es tut was die Eltern sagen, weil die Eltern haben mehr Erfahrungen mit dieser Welt. Dies ergibt eine Fixierung auf die Eltern, und diese muss abgelegt werden, weil man kann nicht gut als Erwachsener in dieser Welt zurechtkommen, wenn man diese Elternfixierung weiter beibehält.

Und ja, da dies so ein riesiger Schritt ist bei welchem so viele unbewussten Anteile berührt werden müssen geht dies nur über Rituale, und aber die Rituale unserer Gesellschaft (zb Abifeier, Geburtstagsparty mit 18, Führerscheinprüfung bestanden) reichen dazu nicht aus, weil sie oft sogar durch den beteiligten Alkohol das Gegenteil bewirken. Wer nach einer solchen Feier betrunken herumlallt wie ein kleines Baby der programmiert sich nicht auf "erwachsen", sondern auf Kleinkind sein.
Deswegen sind zb Cuttings eine gute Variante unseres Kulturkreises.

lg von Andreas

3. Doodle schrieb am 28.3.2023:

Hallo lieber Andreas,

Ich habe seit etwa zehn Jahren, also seit ich mein Abitur gemacht hab, immer wieder den gleichen Traum.
Ich bin in der Schule und hab mein Abitur eigentlich schon geschrieben und mit einer nicht so schlechten Note bestanden. Hab mich aber dafür entschieden es nochmal zu schreiben, das Jahr zu wiederholen, um ein besseres hinzukriegen.
Aber ich merke, je älter ich werde umso mehr, denn ich altere im Traum mit, dass ich überhaupt keine Lust mehr hab auf Schule und es nervt mich richtig mit den Kids die Schulbank drücken zu müssen. Aber wenn ich jetzt abbreche dann verfällt auch meine alte Prüfung und alles war umsonst. Und wenn ich eine schlechtere Prüfung schreibe wird diese dann die anerkannte.
Zur Prüfung kommt es aber im Traum nie.
Es ist als wäre ich in einem Loop gefangen aus dem ich nicht raus komme.

Ich hab einige Ideen diesbezüglich aber mich würde deine Einschätzung sehr bereichern.

LG und Danke

4. Andreas schrieb am 29.3.2023:

Hallo Doodle,
Ja, es hört sich an als gäbe es ein unerlöstes Thema mit dem Vater und daraus resultierend diese ständige Suche nach der Anerkennung durch den Vater.

lg von Andreas


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