Dieses Traumthema wurde eingereicht von Nordlicht:
Hallo,
ich bin jetzt 44 Jahre alt, um es mal in kurzen und knappen Worten zu schildern, die erste Lebenshälfte habe ich versäumt zu leben, durch schwierige Familienverhältnisse mit traumatisierten Eltern. Anfang 40 habe ich mich irgendwann gefragt ob das jetzt schon alles war, habe mir einfach die Auswirkungen meiner Eltern auf mein Leben und meine Verhaltensmuster angeschaut. Resultat: falscher Lebenspartner, kaum Sexualität, Minderwertigkeitskomplexe, Existenzängste etc. Na, vieles von dem was fehlte habe ich mir inzwischen wieder ins Leben zurückgeholt bzw. von altem und schädlichem getrennt, einige der größten Ängste und Blockaden konnte ich ablegen ( die meisten waren ja gar nicht von mir, sondern von meinen Eltern ! ) Zu meinem Traum gehört die eigentlich schöne Geschichte das ich im letzten Jahr einem Mann sehr nahe kam der mich schon immer fasziniert hat, in der Vergangenheit jedoch aufgrund meiner Probleme und Komplexe für mich unerreichbar schien. Einen guten Teil meiner Weiblichkeit hatte ich mir mittlerweile wiedergeholt, auch viel Übergewicht verloren, wurde mir selbst gegenüber immer freundlicher und siehe da - auf einmal tauchte er wieder in meinem Leben auf, ich genoss es so sehr und wusste doch das er wieder "abtauchen" würde. So kam es auch, er blieb ein Weilchen in meinem Umfeld, machte sich dann immer rarer, und ich habe das ganze letzlich komplettt von meiner Seite abgebrochen obwohl es mir das Herz brach - schnell wurde mir die unglaubliche Parallele zu meinem Vater klar, (scheinbar) längst hinter mir gelassene Emotionen in kritischen Situationen lebte ich mit ihm auf einmal wieder durch, auch das Gefühl nicht an erster Stelle zu stehen, und am allerschlimmsten, immer wieder Streitgespräche auf der gleichen Ebene wie vor Jahren zu Hause zwischen meinen Eltern - da wollte ich doch nie wieder hin! Auch versuchte er immer wieder in meiner Gegenwart anderen Frauen ganz offensichtlich mehr Aufmerksamkeit als "nötig" zukommem zu lassen (das aber gehört nicht zu meines Vaters Verhaltensweisen, er hat keine anderen Frauen im Beisein meiner Mutter angebaggert ). Da wir uns wirklich beide viel voneinander erzählt hatten, ich verstehe ihn so das er offenbar eine Art "Selbstzerstörungsprogramm" betreibt und eigentlich auch wie ich traumatisches zu bearbeiten hat um wieder er selbst zu werden - ich aber, genau wie bei meinem Vater, mich nur abgrenzen kann um mir nicht selbst zu schaden, solange er nicht von sich aus anfängt in seinen "Keller" reinzusehen. Ich kann andere Menschen nicht ändern, nur mich selbst. Aber seitdem bin ich im Dilemma zwischen Herz und Verstand, und meine Träume , ich kann sie einfach nicht richtig deuten:
Ich träume das ich mit ihm zusammensitze, wir haben die Köpfe zusammengesteckt und lesen in einem Buch das er geschrieben hat. Ich bin vollkommen fasziniert von ihm und seinem Buch, es erinnert mich an ein Weihnachtsbuch das ich als Kind geliebt habe und das ich immer noch besitze, ich kann den Inhalt des Buches im Traum nicht wiedergeben, ausser das er darin auch etwas aus Gold hineingeklebt hat. Wie im "echten" Leben geniesse ich es im Traum mit ihm zusammen zu sein. Doch dann gehe ich weg. Irgendwann beschliesse ich das ich zurück will, er fehlt mir so, ich gehe zurück an den Ort wo wir immer zusammenwaren - die Leute dort sind mir alle fremd, ein - wie ich im Traum vermute - krimineller Chinese kommt auf mich zu und will mich anbaggern, aber ich beachte ihn nicht und versuche auch keine Angst zu zeigen. Ich gehe weiter, es ist stockdunkel mittlerweile , und ich rufe seinen Namen in die Dunkelheit, ich bin völlig verzweifelt weil ich ihn nicht mehr bei mir habe, und ich befürchte das er für immer weg ist. Aber er antwortet mir in der Dunkelheit, ich gehe zu ihm, er umarmt mich und küßt mich auf die Stirn.
Ja, im Wachleben leide ich tatsächlich sehr unter seiner Abwesenheit ( oder meiner ? ) , und ich würde gerne etwas tun um daraus zu kommen . Aber was ? Würde ich wie im Traum auch im echten Leben wieder auf ihn zugehen, es würde sich nichts ändern für mich, ich wäre ruckzuck wieder Teil dieser Abwärts- und Niedermachspirale.Vielleicht hat ja einer von Euch eine Idee was mir der Traum eigentlich wirklich sagen will ?
Viele Grüße
Nordlicht
Hallo,
ja - der Traum spiegelt deine IST-Situation:
Wenn du wieder mit ihm zusammenkämst, würde wieder diese dunkle (wie im Traum dunkel) Abwärtssprale beginnen. Außer natüprlich du würdest anders reagieren als früher, also etwas anders machen. Wenn du nichts anders machst kannst du nicht erwarten, dass sich etwas ändern würde. Dieses anders reagieren hast du allerdings noch nicht programmiert - das zeigt der Traum darin, dass ihr euch im Dunkeln wieder trefft.
Um den Traum zu bearbeiten solltest du dir allerdings den markantesten Teil des Traumes vornehmen, der wohl gar nichts mit dem Ex zu tun hat, weil da eine Angst zum Vorschein kommt. Angst im Traum sollte immer bearbeitet werden:
Du siehst es geht hier um eine sehr tiefe Angst. Du erlaubst dir nicht einmal im Traum sie zu zeigen.die Leute dort sind mir alle fremd, ein - wie ich im Traum vermute - krimineller Chinese kommt auf mich zu und will mich anbaggern, aber ich beachte ihn nicht und versuche auch keine Angst zu zeigen .
ja, in einem Buch liest man normalerweise, wenn man etwas lernen will. Das kann ein Hinweis sein, dass du noch nicht alles gelernt hast, was es mit/von ihm zu lernen gibt.und lesen in einem Buch das er geschrieben hat. Ich bin vollkommen fasziniert von ihm und seinem Buch
das ist ja immer zweiseitig. Durch ein solches Flirten bekommt er ja auch mehr Aufmerksamkeit. Das heißt du kannst daraus schlussfolgern, dass er sich im Aufmerksamkeitsdefizit gefühlt hat.Auch versuchte er immer wieder in meiner Gegenwart anderen Frauen ganz offensichtlich mehr Aufmerksamkeit als "nötig" zukommem zu lassen
Hallo Andreas,
vielen Dank, vieles trifft es genau, anderes bedarf glaube ich einer weiteren Erklärung
Mein Selbstbild als Frau war mittlerweile gut genug, und in etwa diese Haltung hatte ich anfangs. Das Vertrauensthema ist mir sehr bewusst , auch das Verurteilungsthema .Aber ich wusste das es bei ihm nicht reichen wird ! Seine ersten Worte nach dem ersten Kuss: Ich werde Dir wehtun ! Zu seinem Wesen: erst charmant, aktiv Interesse zeigend, dann wittert er persönliche Macht sobald er merkt das er ankommt, und dann ganz schnell die andere Seite: provozierend, verletzend, Vorwürfe machen aber nicht konkret sagen was eigentlich los ist, Streit suchen, also er ist vorbestraft, wir haben uns in einem Verein getroffen und er hat sich von Anfang an benommen als gehöre er nicht dazu, alles dafür getan das er "geflogen" wird, er hat in diesem Sinne schon einige Vereine durch, hier und da Hausverbot, er pöbelt andere an ... seine EX-en haben gerne mit Tellern nach ihm geschmissen aber er war das Unschuldslamm ... ich denke der Begriff "Borderline" ist nicht ganz so falsch für ihn. Ach ja, Sauftouren, extremer Alkoholgenuss .. tun ihr übriges. Es wäre absolut falsch hier die Negativspirale in erster Linie bei mir anzusetzen. Trotzdem ist das Vertrauensthema für mich hier sehr wichtig, denn mich sprachen viele Aussenstehende an ob wir zusammen sind ... und ich merkte wie schwer es ist für mich zu akzeptieren das mich jemand lieben könnte den auch ich liebe.Andreas hat geschrieben: (Also eine innere Haltung des Vertrauens und der Gewissheit entwickeln) [Anmerkung: Er zwingt dich ja regelrecht dies zu tun, was natürlich nur gut für dich sein kann, weil dieses Vertrauen ist wichtig und muss von dir entwickelt werden.(=Urvertrauen ins Leben)
Anstatt der Energie der Verurteilung entwickle also die Energie des Vertrauens und des Ihn so annehmen wie er ist.]
So hätte es sein sollen, war es aber nicht - genau da ist das trennende Element ! Wir sitzen bis frühmorgens beiander, tauchen in die Tiefen unserer Seelen ab, küssen uns, aber keine gemeinsamen Nächte, nichts, nur anfangs trafen wir uns gezielt zu zweit und auch nur in der Öffentlichkeit, ich war nicht mal bei ihm zu Hause. Später trafen wir uns mehr oder weniger zufällig, kamen aber meist nicht bis vor Morgengrauen voneinander los. Gründe bei mir:Andreas hat geschrieben: die anderen Frauen sind keine Gefahr für mich, denn heute nacht, werde ich ihn für mich alleine haben und dann gehört er mir, egal wie er jetzt tut.
Hallo,
ja - du siehst er hat schon so einige negative Programme drauf - aber trotzdem hast du zu jeder Zeit die Wahl ob du bei seinen Programmen negativ oder positiv mitmachst. Ich nehm jetzt mal sein Programm, ja sag ich mal als Beispiel sein Muster, dass er Frauen dazu bringt, dass sie mit Tellen auf ihn werfen. Auch da hast du aber eben dann die Wahl ob du es mit einer inneren positiven Energie tust oder mit einem negativen Gefühl wie zb Wut und Zorn. Davon hängt es ab ob sich die Spirale nach oben oder abwärts bewegt. Man kann eben durchaus auch mit Leidenschaft streiten und dabei seinen Spass haben. im Buddhismus wird dies noch am besten gelehrt: Wenn du wütend bist, dann darfst du diese Wut schon ausleben, aber stehe gleichzeitig darüber. ALSO sei dir bewusst, dass du die Teller wirfst, weil er es halt jetzt so braucht um etwas zu lernen. (und ja - dies zu üben ist eine hohe Herausforderung - aber dazu ist das Leben da! und wenn du dich dem nicht stellst, also wenn du keine Teller wirfst obwohl die Zeit für das Tellerwerfen passend wäre - dann stellst du sich ja sogar gegen das Leben!)seine EX-en haben gerne mit Tellern nach ihm geschmissen aber er war das Unschuldslamm
ja - das ist ganz offensichtlich das Muster wie er die Frauen dazu bringt, dass sie mit Tellen werfenIch werde Dir wehtun ! ..... provozierend, verletzend, Vorwürfe machen
ja - genau so wenig wie du dich auf das lustvolle Werfen mit Tellen eingelassen hast - im übertragenen Sinne ist es beides das selbe...- ich kann immer noch keine richtige Sexualität zulassen, ich will es so sehr aber es geht nicht ! Da kann er auch nix machen
Danke! Es ist eine Herausforderung, aber ich werde mich ihr gerne stellen. Schauen wir mal ob es bald für mich in die nächste Lern- und Übungsrunde geht, Genuß inklusive. Etwas sagt mir das es richtig sein muss .
Gruss, das Nordlicht
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