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Stürze

Sie finden hier die Kommentare Nummer 57 bis 58 von insgesamt 204 Kommentaren zu dem Artikel Stürze

57. Astonky schrieb am 09.5.2020:

Hallo Andreas,

Ich arbeite schon seit ca 1 Jahr an einem Cutting von meinem Vater und der Auflösung aller negativen Erfahrungen die ich in der Kindheit mit meinem Vater hatte. Außerdem, versuche ich nach wie vor, den Grund hinter den Panikattacken aufzulösen, die entstanden sind, als vor 1.5 Jahren bei meinen Eltern ausgezogen und fürs Studium nach England gegangen bin.

Da mir deine Deutung beim letzten Mal geholfen hat, und ich jetzt zumindest besser in der Lage bin, mich mit meinen Gefühlen außeinanderzusetzen als noch vor einem halben Jahr, und teilweise auch meine eigenen Entscheidungen treffen kann, was meinen Lebensweg angeht, wäre ich dir sehr dankbar wenn du mir zu meinem heutigen Sturz wieder einen Rat geben könntest.

Irgendwie fehlt es mir noch an Klarheit, wie die einzelnen Elemente zusammenhängen könnten.

Ich bin heute abend über eine schmale Holzbrücke mit einseitigem Geländer gerannt, habe dabei das Gleichgewicht verloren, und bin in eine Art Regenrinne aus Blech neben der Brücke getreten, ehe ich mich entschlossen habe, selber ins Wasser (ca. 20 cm tief zu springen), damit ich mich beim Sturz/Sprung nicht verletze.

1. Letzter Gedanke: Ich will schnell auf die andere Seite des Flussufers, damit Alina (mein Hund) nicht mir über die Brücke hinterher grennt sondern durch's Wasser läuft.

Soll mir das etwa sagen, dass ich aufhören soll, andere zu manipulieren um meine eigenen Ziele zu erreichen? Oder etwas vollkommen anderes?

2. Ausrede Dadurch dass ich nass geworden bin, habe ich die Aufmerksamkeit von ca. 10 Leuten auf mich gezogen, was mir ziemlich peinlich und unangenehm war. Deshalb glaube ich nicht, dass es eine Ausrede war, um im Mittelpunkt zu stehen, vielleicht eher, damit ich mich mehr mit mir selber beschäftige.

Gleichzeitig hat die Tatsache, dass ich nass geworden bin, dazu geführt, dass meine Bekannte und ich (mit der ich unterwegs war) uns direkt auf den Heimweg gemacht haben. Somit konnte ich durch das unfreiwillige Bad vermeiden, zu spät zum Abendessen zu meinen Eltern nach Hause zu kommen, da meine Bekannte sonst immer sehr unpünktlich ist, und ich in der Vergangenheit oft ungeduldig auf sie gewartet habe. Was könnte denn hier die Botschaft sein? Dass ich zu ungeduldig/in Eile bin? Ein hohes Lebenstempo steht laut Traumdeutungsbuch dafür, Angst zu haben, nicht genug Wert zu sein, oder genug zu leisten.

3. Unfallhergang Eigentlich wie bereits oben beschrieben, bin ich beim Rennen über eine Brücke gestolpert und habe das Gelcihgewicht verloren, ehe ich mich entschloss lieber zu springen als zu stürzen und mich innerhalb weniger Sekunden im ca. 20cm tiefen, klaren Flusswasser wiederfand.

Laut Traumdeutungsbuch steht eine Brücke für einen Übergang in die nächste Lebensphase oder die emotionale Verbindung zwischen zwei Menschen. Könnte das heißen, dass sich die emotionale Verbindung zwischen meinem Vater und mir verändern muss, damit ich in die nächste Lebensphase (Erwachsensein) kommen kann? Vielleicht, dass ich mich selbst als wertvoll anerkenne und ihm nicht aus Angst vor seiner Reaktion meinen Sturz verheimliche? Oder dass ich aufhören muss, mich immer bei ihm beweisen zu wollen?

4. UnfallursacheIch war zu sehr in Eile und unkonzentriert. Ich war gedanklich bei Alina, statt bei mir und habe nicht darauf geachtet wo ich gelaufen bin.

5. GefühleIch fühlte mich sehr ungeduldig. Was hat das zu bedeuten?

6. Unfallinteraktion Ich war an dem Unfall ganz alleine schuld, außer mir war niemand beteiligt.

7. Verletzungsbotschaft Ich habe mir zwar nicht direkt verletzt, bin aber ziemlich nass geworden, vor allem die rechte Körperseite. Das Wasser war recht kalt, aber im Gegensatz zum letzten Sturz beim Schlittschuhlaufen nicht gefroren. Insofern habe ich warscheinlich durch meine Arbeit einen Teil der damaligen gefrorenen Gefühle aufgetaut, aber da ich heute noch mal gestürzt bin, sicherlich nicht alle.

Kleidung steht ja auch für die eigene Identität, und dient als Schutz vor Berührung. Vielleicht hat der Sturz also auch damit was zu tun, dass ich meine Kontakt- und Berührungsängste im Bezug auf andere Menschen endlich auflösen sollte. Diese sind entstanden als ich in die Pubertät kam, und mein Vater mich jedes Mal angeschrien hat, wenn ich versucht habe meine Meinung kundzutun und eigene Entscheidungen zu treffen, mit denen mein Vater nicht einverstanden war.


Vielleicht hast du ja einen Rat, wie das alles miteinander zusammenhängt und was es da für mich zu befrieden gilt.

Vielen Dank schon mal im Vorraus, und viele Grüße,

astonky

58. Andreas schrieb am 11.5.2020:

Hallo Astonky,
Ich will schnell auf die andere Seite des Flussufers, damit Alina (mein Hund) nicht mir über die Brücke hinterher grennt sondern durch's Wasser läuft.

Soll mir das etwa sagen, dass ich aufhören soll, andere zu manipulieren um meine eigenen Ziele zu erreichen?
ja, da hast du sicherlich schon eine wichtige Botschaft verstanden.
Der Vorgang über eine Brücke zu gehen ist ja das andere Ufer erreichen zu wollen. Es geht also auch um einen inneren Vorgang wo du eine Grenze überschreiten willst und ein anderes Ufer, eine neue Sichtweise (zur Vergangenheit) erlangen willst. Und dieser innere Vorgang der ansteht (oder in dem du mitten drin bist) beinhaltet aber meist dass man nochmals durch seine Gefühle (von damals) hindurchgehen muss damit es (also das Überqueren der Brücke) gut gelingt.
Du wolltest über eine Brücke damit der Hund durchs Wasser läuft. Du siehst du "wusstest" unbewusst dass das gut für den Hund wäre, aber hier hat dein Unterbewusstsein sich eingemischt und dir diese Projektion auf den Hund nicht weiter erlaubt, weil es wäre für DICH notwendig SELBST in deine Gefühle (=Wasser) zu gehen. Du hast es notwendig, nicht der Hund..
Du bist ja bereits an diesen Themen dran, aber der Vorfall zeigt dir, dass die Regenrinne (also nur ein bisschen in die Gefühle zu gehen) nicht ausreicht, du musst in deiner inneren Arbeit so tief in deine Gefühle gehen, dass es deine ganze linke Seite (=weibliche Seite) erfasst. Die Botschaft wäre also dass du noch tiefer ins Fühlen gehen musst, noch etwas suchen und fühlen musst was du bisher außer Acht gelassen hast, was du übergehen willst. Wasser = Gefühle, und du wolltest ja auf der Brücke zum anderen Lebenufer kommen ohne nass zu werden, ohne diese Gefühle fühlen zu müssen. Ein Hund steht in der Tat auch für das Thema manipulieren weil wir dem Hund ja immer Befehle geben, also ihn manipulieren, und so kann das noch gemiedene Gefühl durchaus etwas mit Manipulation zu tun haben, Eltern manipulieren ja kleine Kinder auch sehr gerne und das Kind muss dann irgendwann ans andere Ufer um sich daraus zu befreien.

Dein Beispiel zeigt das wieder einmal sehr gut, wie der letzte Gedanke vor einem Unfall oft einen wertvollen Impuls zum Verständnis gibt.

lg von Andreas


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