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Kommentare zu:
Vaterliebe und Mutterliebe

Sie finden hier die Kommentare Nummer 6 bis 7 von insgesamt 71 Kommentaren zu dem Artikel Vaterliebe und Mutterliebe

6. Gitte schrieb am 20.2.2020:

Hallo Andreas,

was bedeutet es, wenn man einen Partner angezogen hat, der seine Eltern - insbesondere seine Mutter - über alles liebt, mehr als seine eigene Frau? Was sind dabei meine eigenen Anteile?

Ich bin bei meiner Mutter ohne meinen Vater aufgewachsen; war jahrelang ihre beste und einzigste Freundin. Meinen Eltern kamen nicht miteinander klar. Deshalb durfte ich nach der Trennung meinen Vater nicht mehr sehen. Mein Vater wünschte sich eine Beziehung zu mir sehnlichst, schickte Briefe und Pakete, die meine Mutter alle sofort ungeöffnet zurückgehen ließ. Auch ich habe mich seit meinen jüngsten Jahren nach (m)einem Vater verzehrt, der seine Tochter bedingungslos liebt und sie liebevoll durch das Lebens begleitet.

Als ich 20 war, meldete sich mein Vater dann schließlich bei mir persönlich auf meiner Ausbildungsstätte. Ich entschloss mich, der Beziehung eine Chance zu geben, verheimlichte sie aber vor meiner Mutter, weil meine Mutter nach all den Jahren noch immer so eine große Abneigung gegen meinen Vater hatte. Sollten meine Kinder einmal in ihrer Unbeschwertheit etwas von Opa ausplaudern, dann solle dies halt so sein (-;

Mein Vater durfte noch 15 Jahre in meinem Leben sein. Er war seit unserer Wiedervereinigung mit 20 sehr, sehr krank und musste die letzten Jahre gepflegt werden. Seine immer schlimmer werdende Krankheit setzte mir sehr zu. Es war schmerzhaft, dies mit anzusehen. Selbst jetzt, nach all den verlorenen Jahren des Verzichts, konnten wir unsere Vater-Tochter-Beziehung nicht in vollen Zügen genießen! Nach einigen Jahren meinte mein Vater einmal zu mir, er fände, dass unsere Vater-Tochter-Beziehung noch immer nicht so unbeschwert und selbstverständlich sei, wir wir es uns beide immer gewünscht hatten. Uns fehlte das Urvertrauen!

Als ich meinen Mann traf, verliebte ich mich sofort in seine kindliche Frechheit und Unbeschwertheit. Das war der total Gegensatz zu meiner Ernsthaftigkeit, Verklemmtheit und Vorsicht! Er wiederum war davon total begeistert, weil ich keins der "leichten Mädchen" für nur eine Nacht zu sein schien. Auch fand ich es super, dass er aus einer so großen Familie kam, welche ich mir immer erträumt hatte. Mein Vater und mein Mann verstanden sich immer blendend. Das Verhältnis zwischen meiner Mutter und meinem Mann war gespannt.

Mein Mann ist schon immer viel beruflich unterwegs gewesen und fällt jeden Abend, wenn er nach Hause kommt, sofort tot ins Bett. In den letzten 5 Jahren hat er für uns höchstens sechs Tage im Jahr aktiv Zeit gehabt. Die restlichen Tage arbeitet er oder fährt seine Eltern besuchen. Selbst da bastelt er am Haus und im Garten herum. Einfach einmal zur Ruhe kommen, alle zusammen frühstücken, etwas unternehmen oder gemeinsam kuscheln klappt nicht. Alles Reden und Bitten meinerseits, daran etwas zu verbessern, brachte keine Änderung. Mein Mann sagt, er müsse in seinem Job als VIP Chauffeur ständig von morgens bis spät abends arbeiten und abrufbereit sein, weil dies von ihm so erwartet werde. Er habe keine andere Wahl, wenn er seinen Job behalten möchte. Da mein Mann nicht bereit ist, auch einmal kleinere Aufträge anzunehmen, um mehr Zeit mit der Familie zu verbringen, hat unsere Beziehung in den letzten Jahren sehr gelitten. Ich habe gekämpft, gestritten, geweint - ohne Erfolg. Ich möchte dazu bemerken, dass wir keine Geldsorgen haben. Letztendlich toleriere ich seine ständige Abwesenheit missmutig und lenke mich ab. Sein Verhalten löst bei mir aber dieselben Gefühle der Ohnmacht und Einsamkeit aus, die ich aus meiner Kindheit nur allzu gut kenne! Vor allem, weil dies ein Dauerzustand ist, mit dem ich mich in meiner Partnerschaft nicht arrangieren kann, so sehr ich auch meine Freiheit, meine Freunde und Hobbies genieße!

Wenn ich mit meinem Mann darüber sprechen möchte, blockt er jedesmal ab; er sei nach seinem langen Tag zu müde für ein Gespräch. Da muss ich manchmal mehrere Monate lang warten und ihn immer wieder erinnern. Ich denke, er findet mein ständiges Suchen nach Nähe und intimen Gesprächen total nervig. Zu sehr liebt er seine Unabhängigkeit, währenddessen ich mit unseren drei pubertierenden Teenagers daheim sitze. Das ist meines Erachtens nicht fair!

Als mein Vater verstarb und mir ein kleines Vermögen hinterließ, hatte mein Mann große Hoffnung, dass sich unser Leben jetzt ändern würde. Er wollte eventuell unser Haus kaufen oder ein Geschäft eröffnen, um es zu etwas zu bringen und nicht mehr so hart arbeiten zu müssen. Mein Mann investierte mein Erbe und verlor 3/4. Das letzte Viertel legte ich dann schließlich auf mein Konto, womit mein Mann nicht einverstanden war und sich von mir zurückzog.

Irgendwie triggern wir uns in unserer Ehe ständig gegenseitig an unseren Wundpunkten. Dadurch bin ich zwar um einige Erfahrungen schlauer geworden und daran gewachsen, aber unser Wachstum findet nie gemeinsam statt, und wir unterstützen uns dabei auch nicht. Ist das alles normal? Ich zweifele inzwischen schon an meiner eigenen geistige Gesundheit.

Beziehungen sind ja schließlich nur EIN einziger Anteil unseres Lebens. Ich verstehe überhaupt nicht, warum ich mich so extrem nach der Beziehung zu meinem Mann sehne, selbst wenn ich ganz genau weiß, dass er die nächsten zwei Monate arbeitsbedingt keine Zeit für uns haben wird. Ich verzehre mich förmlich danach, etwas Gemeinsames zu unternehmen oder dass er einmal etwas mit den Kindern macht. Dies immer wieder nicht zu können macht mich förmlich verrückt!!!

Was meinst Du dazu, Andreas?

Lg,
Gitte

7. Andreas schrieb am 21.2.2020:

Hallo Gitte,
ja, wenn ein Mensch nicht an sich arbeitet und sich nicht aus den Programmen der Eltern befreit dann landet er irgendwann automatisch in genau den gleichen Programmen, weil als Kind saugt man das ja auf. Deine Mutter hat dich ohne Vater aufgezogen und du hast nun fast das gleiche Programm, auch dein Mann ist nur selten daheim. Das klingt sehr nach einem ähnlichen Programm. Deswegen muss man immer ein Cutting von den Eltern machen, weil ohne hat man gar keine Chance aus deren Programmen auszusteigen. Zusätzlich wäre vielleicht für dich eine Familienaufstellung gut, und übernehmen Verantwortung für dein Leben, weil das siehst du ja am Beispiel was mit dem Erbe vom Vater geschehen ist, du hast es nur zu 25% angenommen..

lg von Andreas


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