Das Orakel des Lebens

Mit unserem Feingefühl können wir uns im Prinzip in jede Situation einfühlen und so die Situation gefühlsmäßig korrekt erfassen. Dies kann uns große Vorteile bringen, denn mit unserem Fühlen können wir Dinge erfassen, die dem Verstand verborgen bleiben. Jedoch mit dem Wahrnehmen von Gefühlen werden gleichzeitig eventuelle verdrängte eigene negative Erinnerungen hochgespült, die mit dem entsprechenden Gefühl verbunden, also mitabgespeichert sind. Um uns nicht mit diesem unverarbeitetem Negativen auseinandersetzen zu müssen, blockieren wir oft lieber unsere Gefühle und verzichten auf die Vorteile, die uns unser Feingefühl bringen würde. In der Praxis sieht das meist so aus, dass wir dann ununterbrochen reden, um ja keine Pause entstehen zu lassen, in der wir die Stille und unsere Gefühle spüren könnten.

Fragen: Erlaube ich es mir, mich in Situationen oder in Menschen einzufühlen ?
Benutze ich Tricks, um etwas nicht fühlen zu müssen ? (zb: ununterbrochen reden ?)
Erzähle ich anderen Menschen oft Dinge, die diese gar nicht interessiert ? (da wird es besonders deutlich, dass du dich nicht in den anderen eingefühlt hast)
Betrachte ich andere als weniger wert als ich selbst ? (weil ich sie als wertlos betrachte fühle ich mich nicht ein)
Übung: Erinnere Dich an eine Situation in der du nicht feinfühlig genug gehandelt hast. Fühle Dich nachträglich ein, und versuche zu ergründen, welche negative Erinnerung oder Angst mit dem Gefühl verbunden ist, welches du nicht fühlen wolltest. Wenn du so an eine Erinnerung oder Erlebnis rankommst, so bearbeite es, bis du deinen Frieden damit gefunden hast. (Auch wenn wir glauben, mit etwas bereits im Reinen zu sein, gibt es manchmal noch kleine Details mit denen wir doch noch hadern. Auch diese wollen befriedet werden.)