Minderwertigkeitskomplexe und Überheblichkeit
Das Yin-Yang Prinzip wirkt auf so vielen Ebenen, aber eine der wichtigsten ist die Ausgeglichenheit zwischen unserem Innen und unserer Außenwelt, also dem, was wir kreiert haben, unsere Umgebung, unser Umfeld, auch die Menschen um uns, und so weiter. All dies hat unser Geist erschaffen (Yang). In der Esoterik wird es gerne so ausgedrückt: Deine Umgebung, dein Leben ist der Spiegel deines Innen. Das Yin-Yang Prinzip auf dieses Spiegelbild angewendet würde bedeuten, dass wir mit ihm in Ausgleich sein sollten. Unser Spiegelbild sollte sozusagen nicht kleiner und auch nicht größer als wir selbst sein oder anders gesagt: Wir sollten in Harmonie mit unserem Spiegelbild sein.
Stark vereinfacht dargestellt gibt es nun zwei innere Geisteshaltungen, die uns aus diesem Gleichgewicht mit unserer Umgebung hinauskatapultieren:
- Überheblichkeit
Überheblichkeit bedeutet nichts weiter, als dass wir in unseren Gedanken glauben, wir seien sozusagen größer als unser Spiegelbild. Wir glauben dann, wir seien mehr wert als die Menschen in unserer Umgebung. Wir denken und handeln dann überheblich, betrachten andere nur als Diener und Sklaven, glauben wir seien die Krone der Schöpfung, stellen uns über die Natur, geben uns Religionen und Lebenseinstellungen hin, die Tiere und Pflanzen als minderwertig betrachten, und so weiter.
Auf der energetischen Ebene saugen wir Energie aus unserer Umgebung. Wir beuten unsere Umgebung/Umwelt aus. Die Energie fließt aus unserem Spiegelbild zu uns. Das heißt unser Spiegel, unsere Umgebung verarmt, blutet aus, bricht zusammen. Das wiederum bewirkt, dass wir uns symbolisch immer tiefer beugen müssen um mit ihr überhaupt noch in Kontakt kommen zu müssen. (Dieses, im übertragenen Sinne tiefe Beugen führt übrigens zu den typischen Rückenproblemen, welche überhebliche Menschen immer bekommen, wenn die Überheblichkeit über viele Jahre andauert. Siehe hierzu auch den Artikel über den Rücken und über die Bandscheibe und Überheblichkeit.)
Bei der Überheblichkeit weigern wir uns quasi unsere Realität zu kreieren und unsere Umgebung wachsen zu lassen weil wir über ihr stehen wollen. Wir wollen gar nicht EINS sein. - Minderwertigkeitskomplexe
Minderwertigkeitsgefühle bedeuten, dass wir glauben, wir seien weniger wert als andere Menschen. Wir machen uns dann kleiner als unser erschaffenes Spiegelbild, all die anderen Menschen. Wir betrachten unsere Umwelt, unsere Umgebung als übermächtig, wir erleben uns schnell als Opfer und glauben wir seien unserer Umwelt oder unseren Mitmenschen ausgeliefert. Wir haben vergessen, dass wir nicht nur der Erleber (Yin), sondern auch der Schöpfer (Yang) unserer Umwelt sind.
Weil wir die anderen als wertvoller halten als uns selbst liegt unser innerer Fokus bei Ihnen. Energetisch betrachtet fließt also mehr Energie von uns weg, als zu uns zurück. Dadurch werden wir selbst immer energieärmer, wir bluten dadurch quasi aus. Es ist also ein sehr selbstzerstörerisches Muster (im Gegensatz zur Umweltzerstörung bei der Überheblichkeit).
Bei Minderwertigkeit weigern wir uns quasi uns Selbst weiter zu entwickeln, uns selbst wachsen zu lassen. Wir stellen die anderen über uns selbst.
Aber, genau so wie bei der Überheblichkeit ist auch beim Minderwertigkeitskomplex bereits das Gegenteil enthalten: Zum Beispiel, dadurch dass man sich selbst minder schätzt, dadurch schätzt man ja auch den göttlichen Anteil von sich selber gering. Und wenn man Gott gering schätzt, dann ist das eben auch schon wieder Überheblichkeit, man stellt sich über Gott, man stellt sich über den eigenen göttlichen Kern, den man missachtet.
In der Praxis tauchen diese beiden Haltungen also eigentlich immer gleichzeitig auf, wenngleich eine der beiden dann meist so verdeckt ist, dass sie kaum auffällt weil sie unterdrückt ist. Dass sie immer gleichzeitig auftreten, ist natürlich auch schon wieder die Folge des Yin-Yang Gesetzes, welches eben immer für Ausgleich sorgt. Dies sollte man bei der inneren Bewusstseinsarbeit beachten. Konkret zeigt sich dies beispielsweise darin, dass jemand der überheblich ist, immer irgendwo einen inneren Anteil hat, wo er sich minderwertig, unwert oder in irgend einer Form unrein fühlt, usw.
Startfragen für die innere Arbeit an Dir selbst:
- Wo fühle ich mich überheblich ?
- Wo denke ich überheblich ?
- Wo handle ich überheblich ?
- Wo handle ich zerstörerisch ?
- Wo fühle ich mich minderwertig ?
- Wo denke ich minderwertig über mich ?
- Wo werde ich minderwertig behandelt ?
- Wo bin ich in der Opferrolle ?
- Wo handle ich Selbstzerstörerisch ?
Am besten, diese Fragen auf ein Arbeitsblatt kopieren, und los geht's..