Artikel ID: 821           Kategorie: Psychologie

Patchwork-Familien

Im Grunde ist das Thema Patchworkfamilie ein uraltes Thema der Menschheitsgeschichte, früher hatte man es nur Stieffamilie genannt und wie problematisch es in Stieffamilien zugehen kann, da gibt es ganze Märchen darüber, zb Aschenputtel, welches als Kind einer früheren Frau nun von der Stiefmutter wie eine Magd behandelt wurde. Das gab es also schon immer, früher entstanden solche Familien oft dadurch dass ein Ehepartner verstorben ist und darum eine neue Familie geformt wurde. Heute entstehen Patchworkfamilien meist einfach durch die Wahl neuer Partner wenn vom alten Partner/in dann Kinder mit in die neue Beziehung übernommen werden.

Ob eine Patchworkfamilie gut funktioniert hängt im Prinzip wie in jeder Gruppe davon ab wie gut die Mitglieder untereinander harmonieren. Und da hat es natürlich eine traditionelle Familie leichter weil hier alle Kinder die selber Eltern haben und daher auch automatisch den selber Status (also im Bezug auf die Herkunft). Im Nachfolgenden ein paar Punkte die bei Patchworkfamilien besonders beachtet werden sollten:

Einflüsse aus den jeweiligen Herkunftsfamilien

Weil sozusagen das eigene Blut in den Kindern fließt werden von den Blutsverwandten (also zb von den Großeltern) diese Kinder dann bevorzugt, die anderen gelten dann als "nicht so sehr dazugehörig". Das ist ein Muster welches aus dem Glauben entsteht dass Kinder den Eltern gehören würden (und die Eltern den Großeltern, usw). Und weil also die Kinder einem gehören dürfe man seine Lasten auf sie abladen usw und zb auch dass sie wertvoll wären weil sie im Alter ihre Eltern und Großeltern versorgen würden. All dieser Glaube führt zumindest unbewusst dazu dass solche echten blutsverwandten Kinder ganz anders behandelt werden. Sie genießen dadurch einen anderen Status und so können sich enorme Spannungen bilden die dann natürlich Folgen haben. Hier sind also die sozialen Fähigkeiten des Menschen gefordert um solche Spannungen trotzdem in etwas Gutes zu verwandeln.

Vorgänger - Nachfolger anerkennen

Der zweite wichtige Punkt ist natürlich (wie immer) die Anerkennung der Wahrheit. Also in dem Fall die Wahrheit dass man selber Nachfolger oder Nachfolgerin eines vorhergegangen Partners oder Partnerin ist beziehungsweise im anderen Fall Vorgänger/in ist. Das ist eine natürliche Ordnung. Wo immer jemand mehrere Partner/innen hatte gibt es innerhalb dieser Gruppe der Partner/innen immer eine natürliche Rangfolge weil die älteren Beziehungen haben die älteren Erfahrungsimpulse gesetzt und die späteren Erfahrungen werden automatisch daran "angehängt", es kann gar nicht anders gehen. Darum führt das automatisch (indirekt) zu Spannungen die da mit jeder neuen Erfahrung mit abgespeichert werden wenn jemand nicht im inneren Frieden damit ist dass er oder sie Vorgänger/in oder Nachfolger/in ist. (Über solche Ordnungen hat B.Hellinger viel gelehrt und gerade mit seinen Familienaufstellungen kann man eventuell vorhandene Unordnungen gut erkennen und auflösen.)
Schaue darum dass du in einem tiefen inneren Frieden damit bist dass es da Andere gibt die deinen Partner/in bereits vor dir besessen haben. Wenn du die ablehnst dann lehnst du einen großen Anteil deines Partners oder Partnerin ab, weil eine jede Beziehung hinterlässt enorme Spuren und Speicherungen im Energiesystem des Menschen die zu einem Teil von ihm/ihr geworden sind.

Konkrete Übung für Nachfolger/innen:
Gehe in deiner inneren Vorstellung alle deine Vorgänger/innen durch und stelle dir vor dass du dich vor jedem/jeder Einzelnen verneigst und spreche oder denke zum Beispiel den folgenden Satz dabei: "Ich anerkenne dass du mein/e Vorgänger/in bist und danke dir für all das Gute was daraus entstanden ist". Und spüre dabei in dich ob dir diese Verneigung leicht fällt ? oder ob da Spannungen in dir sind ? Wenn du Spannungen findest dann musst du diese Spannungen unbedingt bearbeiten und auflösen, weil diese Spannungen würden deine jetzige Beziehung unweigerlich schwer belasten weil solche Spannungen würden unbewusst ständig immer wieder und wieder getriggert werden.

Konkrete Übung für Vorgänger/innen:
Stelle dir innerlich vor dass du deine (jetzt vergangene) Zeit mit dem Partner/in segnest und dass alles was daraus entsteht segensreich auf alle anderen die damit in Berührung kommen (also eben auch insbesondere deine Nachfolger/innen) auch von diesem Segen erfasst sein dürfen.
Diese Segnung ist im Prinzip ein natürlicher Abschluss deiner Beziehungsphase (man sollte alles segnen was man loslässt damit dies mit deinem Segen seinen weiteren Weg gehen kann), aber es ist Indirekt auch eine Segnung deiner Nachfolger/innen.


www.spirituelle.info www.spirituelle.info/artikel.php?id=821



Um den Artikel mit den Kommentaren zu drucken, bitte hier weiter