Artikel ID: 385           Kategorie: Psychologie

Wenn andere Menschen deine Grenzen nicht einhalten

Nicht nur im Großen, wenn ganze Staaten die Grenzen anderer Staaten nicht einhalten bis hin zu Kriegen, sondern auch im kleinen zwischenmenschlichen Bereich kommt es immer wieder vor, dass Menschen die Grenzen anderer Menschen nicht einhalten. Darum soll dieses Thema hier aus einem spirituellen Blickwinkel betrachtet werden, aus dem Blickwinkel der Kraft der Gedanken.

Grundsätzlich gilt, dass die Kräfte des Bewusstseins unermesslich sind, es gibt nichts was stärker ist. Wie wir aus der Quantenphysik wissen, besteht unsere Welt sowieso nur aus Bewusstsein und sonst nichts. Es gibt keine Atome oder Elektronen, das sind alles nur Anschauungsmodelle, die helfen sollen Zusammenhänge besser zu verstehen, aber es gibt sie nicht in echt. Längst weiß die Physik, dass es nur Energie gibt, und an Energie ist Immer eine Information gekoppelt, und es gilt:
Energie + Information = Bewusstsein

Es gibt also nichts außer Bewusstsein.
Aber was hat dies nun mit unserem Thema Grenzen, die nicht eingehalten werden, zu tun ?

Hierzu müssen wir uns klarmachen, dass eine Grenze eben auch immer nur aus Bewusstsein besteht. Selbst wenn eine Grenze eine dicke Betonmauer ist, so bestehen doch diese Atome dieser Mauer wiederum aus nichts als Bewusstsein.
Das heißt konkret für unser Thema: Wenn wir eine undurchdringliche Betonmauer haben, so haben wir eigentlich ein undurchdringliches Bewusstsein im Bezug auf diese Betonmauergrenze. Wir glauben also mit jeder Faser dieser Betonmauer beziehungsweise mit jeder Faser unseres Bewusstseins an diese Begrenzung.

Mit unsichtbaren Begrenzungen die wir um uns oder in unserem Leben erschaffen haben, ist das nun natürlich genau so, weil sie ja aus der selben Substanz wie die Betonmauer, nämlich auch aus Bewusstsein, erschaffen ist. Deine Grenzen sind also aus Bewusstsein aufgebaut. Sie sind also genau so stabil, wie dein Bewusstsein diesbezüglich.

Wenn dein Bewusstsein bezüglich deinen Grenzen, die du anderen setzt, verworren oder unstetig ist, also zum Beispiel in der Art, mal denkst du so und dann wieder anders, dann sind es die entsprechenden Grenzen, die sich ja aus diesem deinigen Bewusstsein aufbauen, genau so. Daraus ergibt sich der folgende wichtige Merk- und Lehrsatz:

Wann immer und wo immer ein anderer Mensch deine Grenzen nicht respektiert hat, da war diese Grenze nicht stabil genug.
Das heißt, wo immer jemand deine Grenze überschritten hat, da konnte dies nur deswegen geschehen, weil du mit deinem Bewusstsein diese Grenze nicht stabil genug aufgebaut hast. In der Praxis geschieht dies meist deshalb weil es in dir einen oder mehrere innere Anteile gibt, die diese Grenze eben doch nicht so haben wollten, die die Grenze anders haben wollten oder gar nicht. Das wiederum heißt konkret für dich: Wo immer jemand deine Grenzen verletzt / überschritten oder nicht geachtet hat, da gibt es in dir einen Teil, der diese Grenze gar nicht haben wollte und darum war diese Grenze so schwach, weil sie nicht von deinem gesamten Bewusstsein getragen wurde - und darum solltest du in einem solchen Fall von der Sichtweise Abstand nehmen, dass jemand deine Grenzen nicht eingehalten habe, denn wenn große Teile diese Grenze gar nicht wollten, dann war die Grenze für den anderen natürlich auch nur schwach wahrnehmbar oder gar nicht, zumindest hat sie nicht ausgereicht ihn aufzuhalten. Eine Grenze die nicht existiert kann auch nicht eingehalten werden. Dies gilt für echte Betonmauern genauso wie für unsichtbare Grenzen, die nur aus Bewusstsein bestehen. Und es gilt für alle Arten von Grenzverletzungen von Mobbing bis zu sexuellen Übergriffen oder Gewaltübergriffen, usw.

Lass also die Sichtweise los, Opfer anderer zu sein. Dies ist schon deswegen eine ganz schwache Sichtweise, weil du ja am Verhalten anderer nichts ändern kannst. So zu denken bedeutet Opferbewusstsein zu haben.

Du bist höchstens Opfer deiner eigenen inneren Uneinigkeit deiner inneren Anteile über deine Grenzen, wie und wo du sie anderen setzt. Denn eine Grenze die von allen deinen inneren Anteilen gemeinsam getragen wird, ist immer unüberwindlich für alles was im Außen existiert, denn es gibt nichts, was mächtiger ist als ein Gedanke. Wenn alle deine inneren Anteile die Grenze akzeptieren, dann können dir auch im Außen nur Menschen und Situationen begegnen, die diese Grenzen beachten.

Fremdübernommene innere Grenzen

Bei diesen inneren Anteilen, die zu schwache Grenzen kreieren, also oft so schwache Grenzen dass andere sie leicht übergehen können, handelt es sich oftmals um fremdübernommene Anteile, zum Beispiel um Denkmuster von Vorfahren die wir innerhalb der Familie übernommen haben und von denen wir glauben, sie wären unsere eigenen und die wir darum "verteidigen" als wären es unsere eigenen. Aber weil es halt doch nicht unsere Eigenen sind, haben wir dann zum Beispiel die Unterstützung unserer Seele nicht und natürlich, dies führt dann dazu, dass diese spezielle Grenze nicht sehr stabil ist. Sie ist dann zwar auch aus Bewusstseinskräften, aber eben sozusagen schwach und löchrig wie Schweizer Käse. Sie bricht vielleicht sogar bereits beim ersten Ansturm zusammen. Darum wann immer jemand deine Grenzen nicht eingehalten hat, schaue zuerst inwiefern du da überhaupt in deinem eigenen Ding drin bist, oder ob du fremdübernommenes auslebst. Dem Fremdübernommenen fehlt immer die Kraft der eigenen Seele und die Kraft des eigenen hohen Selbstes und es ist darum schwach. Es gibt dann oft sogar in dir unbewusste Anteile, die andere regelrecht darum anbetteln, dass sie dir diese falschen Grenzen niederreißen, die andere sozusagen regelrecht um Grenzüberschreitungen oder Mobbing anbetteln und so weiter, weil deine Seele diese fremdübernommenen Grenzen als Begrenzungen deines wahren Selbstes empfindet und loswerden will. Ein großer Teil des sich weiter zu entwickelns, des sich weiter ins Göttliche hinein zu entfalten besteht immer darin, alte Begrenzungen loszuwerden. Wir sprechen hier also nicht über ein Nebenthema, sondern von einem Hauptthema des menschlichen Lebens.

Eine Grenze hinter der du zu 100% mit allen deinen Anteilen, also mit deinem gesamten Sein stehst, wird niemals von jemand anderem verletzt werden können.


"Nein sagen" lernen

Oft wird dieses Thema aus einer ganz falschen Sichtweise heraus betrachtet, und zwar, wenn man glaubt, es würde genügen, wenn man Nein sagen lernt. Vielmehr muss man diejenigen inneren Aspekte, welche ja zu der Grenzüberschreitung des Anderen sagen, bearbeiten, verändern oder überhaupt erst einmal anerkennen, dass sie überhaupt existieren. Denn wir können tausend Jahre lang versuchen "Nein sagen" zu lernen, wenn es da einen ausreichend großen inneren Anteil gibt, der diese Grenze in dir selbst gar nicht anerkennt, dann wird die Grenze nicht halten, selbst wenn du Nein sagst. Das kommt einfach daher, weil Bewusstsein ist die stärkste Kraft in unserem Universum, und wenn:

  1. dieses Bewusstsein in dir zu 100% hinter einer Grenze steht, dann gibt es in dir schon mal gar keinen Anteil der überhaupt eine Resonanz erschafft zu jemandem, der diese Grenze in Frage stellt. Das heißt, es wird dir dann im Außen gar niemand begegnen können, der diese Grenze überhaupt in Frage stellt oder testet.
  2. wenn du allerdings zum Beispiel nur mit 85% deiner inneren Anteile hinter dieser Grenze stehst, und es also in dir 15% Anteile gibt, die etwas anderes wollen, dann wird auch im Außen jemand auftauchen, der diese Grenze infrage stellt und vielleicht sogar austestet. Trotzdem wirst du dann zum Beispiel durch Nein sagen, erfolgreich sein. Wenn du in einem solchen Fall aber nur Nein sagst, ohne innerlich anzuerkennen, dass es in dir auch einen oder mehrere andere Teile gibt, die etwas anderes wollen, dann unterdrückst / verdrängst du diese 15% deiner Anteile, was auf Dauer natürlich nicht gut ist.
  3. wenn innerlich weniger als 50% der relevanten Anteile diese Grenze unterstützen, dann ist die Grenze zu schwach und sie wird verletzt, eingerissen, übergangen oder gar überhaupt nicht beachtet von anderen Mitmenschen. Nein sagen nützt dann überhaupt nichts, denn nicht die Worte erschaffen die Grenze, sondern das Bewusstsein hinter den Worten !

Also um es zusammenzufassen, wenn dir in einer solchen Situation jemand rät so nach dem Motto: "Du musst halt lernen Nein zu sagen", dann ist das der ganz und gar falsche Weg, denn wenn die inneren Anteile unter 50% liegen, dann ist die Bewusstseinskraft hinter dem Nein immer so schwach, dass das Nein im Nichts  verhallt. Stärke vielmehr die unsichtbare Grenzkraft indem du die 50% erhöhst oder sei ehrlich zu dir selber und gestehe dir ein, dass dies gar nicht deine wahre Grenze ist, wenn sie nur von so wenig inneren Anteilen von dir getragen wird.


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