Artikel ID: 322           Kategorie: Psychologie

Ungerechtigkeiten

Wenn wir Ungerechtigkeit bei Anderen sehen.
Oftmals regen wir uns über Ungerechtigkeiten auf. Wir jammern, wir klagen, wir protestieren weil wir tief in uns eine Ungerechtigkeit fühlen. Wir alle haben Anteile in uns, die sich immer dann aktiv melden, wenn wir im Außen ein Ungleichgewicht bemerken. Insbesondere, wenn jemand ungerecht behandelt wird, schlagen wir uns wegen diesen inneren, auf Ausgleich bedachten Anteilen, nahezu automatisch auf die Seite des Opfers. Wir helfen denen, die Hilfe brauchen, nicht denen, die keine Hilfe benötigen. Dadurch dass wir uns dem Opfer zuwenden, wird dessen Position gestärkt und dadurch ist dann der Ausgleich leichter.
Allerdings - wir können nicht immer allen Opfern helfen. Es muss also noch eine bessere Lösung geben, die hilft, die göttliche Ausgeglichenheit beziehungsweise Harmonie wieder herzustellen.
Hierzu betrachten wir genauer die ursächliche Situation des Ungleichgewichts. Da gibt grundsätzlich zwei Beteiligte: Täter und Opfer (das können jeweils auch Gruppen sein, was aber für die symbolische Betrachtung egal ist).
Zunächst muss man sich klar machen, dass jenes Ungleichgewicht (physikalisch ausgedrückt: die Spannung) bereits vor der Tat vorhanden war. Ohne dieses Spannungsungleichgewicht wäre es überhaupt nicht zur Tat gekommen. Spirituell betrachtet würde man sagen: Das Karma des Opfers hat die Tat angezogen.
Die Tat war insofern bereits ein Entladevorgang der zuvor bereits vorhandenen Spannung. Auch nach einem Blitzeinschlag ist noch immer ein Spannungsunterschied vorhanden, wenngleich nicht mehr so groß wie zuvor. Darum besteht ein Gewitter auch nur selten aus einem einzigen Blitz. An dieser Stelle komme ich nun auf das eingangs erwähnte Ungerechtigkeitsgefühl zurück. Wir nehmen diese Dinge ja meist erst nach der Tat wahr. Erst nach der Tat wird für uns Täter und Opfer sichtbar. Unser Gefühl (Gerechtigkeitsempfinden) sagt uns dann, dass noch immer ein Ungleichgewicht vorhanden ist. Und dies ist auch wahr, zumindest aus unserer subjektiven Sicht. (Unsere Sichtweise ist immer subjektiv, es gibt nur subjektive Sichtweisen.)

Wie können wir also nun dieses Ungleichgewicht, welches wir als Ungerechtigkeit fühlen, am besten heilen ?

Täter und Opfer beieinander visualisieren

Ausgehend von dem Gedanken, dass sich ja Täter und Opfer sowieso bereits als Akteure im Entladeprozess zur Verfügung gestellt haben, können wir diese beiden auch für die Heilarbeit auf innerer Ebene nutzen. Wir stellen uns einfach vor, dass sie in Harmonie und auf demselben Potential sind. Das Opfer kann dabei oftmals in einer liegenden Position vorgestellt werden, insbesondere natürlich, wenn es tot ist. In derselben liegenden Position stellen wir uns also den Täter, neben dem Opfer liegend vor und visualisieren, dass der vollständige Ausgleich stattfindet. Da sich beide auf gleicher Höhe befinden, gelingt dies leichter. Diese Vorstellung können wir immer visualisieren. Was die wahren Hintergründe, das Karma und all das Unbekannte brauchen wir hierzu gar nicht zu wissen. Wir unterstützen durch diese Vorstellung einfach den in sich logischen weiteren Ablauf der Tat, nämlich noch mehr Ausgleich. Wir stellen uns also einfach innerlich vor, dass Täter und Opfer auf dem gleichen Niveau liegen (=symbolisch sich im gleichen Spannungsniveau befinden). So ist in unserer Vorstellung der Ausgleich hergestellt - das heißt wir haben in unserer Vorstellung den Frieden zwischen beiden erschaffen.

Mit dieser Vorstellung können wir alles heilen, was immer uns als Ungerechtigkeit erscheint, ohne dass nicht enden wollende Proteste und innere Ungerechtigkeitsempfindungen unser Leben beherrschen. So erschaffen wir also einerseits echte fundierte Heilungsimpulse für andere und wir kommen aus diesem inneren mentalen David-gegen-Goliath Kampfdenken heraus, welches ja soweiso kein wahres Abbild der Realität ist, denn ein jedes Opfer hat ja durch die Kraft seines Seins, eben auch erschaffen, was ihm begegnet. Es gibt keine böse Regierung ohne Menschen, die sie sich zumindest durch ihre Inkarnation in diesen Staat erschaffen haben und diese Erfahrung angezogen haben. Es gibt keine bösen Walfänger ohne Wale, die sich fangen lassen. Und es gibt keine mobbenden Menschen ohne ein Mobbingopfer, welches aus dieser Erfahrung etwas lernen oder sich weiterentwickeln möchte. Und es gibt auch keine böse Pharmaindustrie ohne Menschen die sich in der Rolle des medikamentenabhängigen Opfers suhlen möchten.

Wenn wir uns diese beiden Rollen nebeneinander vorstellen, können wir erkennen, dass die Täterrolle und die Opferrolle beide gleichermaßen schwach sind. Keine der beiden Rollen ist in der göttlichen Einheit verankert. Darum sollten wir keine der beiden Rollen anstreben oder unterstützen. Es genügt, wenn wir die enthaltenen Spannungen herausnehmen. Dann werden sie automatisch ihre magische Anziehungskraft auf uns verlieren und wir können unseren Blick über sie hinaus auf das Göttliche werfen.


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