Frau Holle

Das Märchen von Goldmarie und Pechmarie

In Ergänzung zum Artikel über das Pechmarie Syndrom möchte ich hier ein paar tiefenpsychologisch interessante Anmerkungen zu einem der schönsten Märchen der Gebrüder Grimm, dem Märchen von der Frau Holle, machen.
Das Märchen an sich scheint uralt aus vorchristlicher Zeit zu stammen. Das Märchen ist darum so interessant, weil es eine verschlüsselte Anleitung zu Glück und Erfolg beinhaltet, denn die Goldmarie war ein zunächst unglückliches Mädchen, welches statt Glück nur Angst in seinem Leben kannte. Falls Sie das Märchen nicht kennen, bitte am besten zuerst das Märchen lesen, um die Ausführungen besser verstehen zu können. Solche Glücksanleitungen aus altgermanischer Zeit konnten nur überdauern, weil sie in Märchen verschlüsselt waren. Wären sie nüchtern unverschlüsselt weitergegeben worden, da wäre dem Erzähler der Tod durch Hexenverbrennung gewiss gewesen, denn die katholische Kirche hatte ja ihr vermeintliches Monopol auf Glück über eintausend Jahre rigoros durchgesetzt. Hier also nun die Zurückverschlüsselung der alten vorchristlichen Glücksanleitung.
Die Orginalzitate aus dem Märchen sind im Nachfolgenden jeweils mit hellbrauner Farbe dargestellt.

Die Wandlung zur Goldmarie und die Erfolgsprinzipien

Ihre Wandlung und Herauslösung aus ihrem alten angsterfüllten Leben beginnt mit dem Sprung in den Brunnen:

...das Mädchen hatte so viel Angst vor ihrer Stiefmutter, dass sie wirklich in den Brunnen sprang. Sie dachte: "Dann breche ich mir eben den Hals, oder ich ertrinke. Mein Leben ist sowieso zu schrecklich!" Und sie machte die Augen zu.

Zunächst die Aufschlüsselung der Symbolik:
Soviel Angst dass sie.. = Ihr Ego stirbt. Sie ist an einem Punkt angekommen, wo es ihr so schlecht geht, dass sie bereit ist ihr Ego/Leben aufzugeben.
In den Brunnen springen = Dies ist einerseits ein ins Wasser springen (Wasser = Gefühle) - also ein sich der eigenen Gefühlswelt stellen. Andrerseits ist ein Brunnen sehr tief = sie stellt sich ihren tiefsten Gefühlen !
Sie macht die Augen zu = Sie schaut (und fühlt) nach innen.
Sie überwindet also ihr Ego und wendet sich ihren tiefsten dunkelsten Gefühlen zu. Ihre Stiefmutter war nur der äußere (austauschbare) Anlass den sie als Impuls benutzt hat.
Der Sprung in den Brunnen symbolisiert also das Hinabtauchen und Annehmen der eigenen Gefühlswelt.
Dieses, sich der eigenen Gefühlswelt zuwenden bedeutet gleichzeitig sich selbst zu lieben.
ich wende mich meinen Gefühlen zu = ich wende mich mir selbst zu = ich beginne mich selbst zu lieben

Daraus ergibt sich bereits Goldmarie Erfolgsprinzip 1:
Nehme deine tiefste innere Gefühlswelt an !
Liebe deine Gefühle und liebe alles was du bist.

Liebe dich selbst.
Dies geht nur wenn sich dein Ego nicht über deine Gefühle stellt, du also deine Gefühle nicht von deinem Ego leiten lässt - das ist wichtig zu verstehen! Der Teil des Egos, welcher sich über deine Gefühle stellt, muss also zuerst sterben, man muss bereit sein ganz und gar in die eigenen Gefühle zu gehen (=in den eigenen Gefühlen ertrinken).

Das Mädchen dachte: ..Ich träume wohl.

Das stellt es nochmals ganz klar dar: Ab nun arbeitet sie auf einer inneren Gedankenweltebene.

Goldmarie Erfolgsprinzip 2:
Beachte deine Innenwelt (Gedanken, Gefühle).

In der Nähe stand ein Ofen, der rauchte nicht nur, der konnte sprechen. Er rief: "Ach bitte hol mein Brot heraus, es ist schon fertig gebacken!" Das fleißige Mädchen hatte gleich Lust zu arbeiten. Sie nahm den Schieber, der neben dem Ofen stand, und holte alles Brot heraus.
Sie fragte: "Ist es so gut?"
Der Ofen sagte: "Danke!"

Was der Ofen spricht symbolisiert ihre innere Stimme, der sie nun folgt.
Hier finden wir nun gleich die nächsten Erfolgsprinzipien dargestellt:

Goldmarie Erfolgsprinzip 3:
Kommuniziere auf der Gedankenebene mit deiner Umwelt und folge diesen Eingebungen.
Höre und folge deiner inneren Stimme !

Wichtig dabei: Zuerst zuhören - dann lustvoll agieren - dann innerlich abfragen: "Ist es so gut ?" - bis Dankbarkeit entsteht.

Der Ofen symbolisiert eine Arbeit, die etwas gutes, dem Leben dienendes erschafft (Brot) - dahinter steckt schon wieder ein wichtiges Erfolgsprinzip:

Goldmarie Erfolgsprinzip 4:
Investiere deine Arbeit und deine Zeit in etwas Gutes.
Eine Arbeit die für alle gut ist.

Das Mädchen ging ein bisschen spazieren und kam zu einem Apfelbaum, der sagte zu ihr: "Schüttel mich, meine Äpfel sind schon reif!" Das Mädchen schüttelte den Apfelbaum, bis alle Äpfel unten waren, und auch der Baum sagte: "Danke!"

Hier wird das Erfolgsprinzip 3 nochmals an einem anderen symbolischen Beispiel gezeigt, aber auch das 4.Erfolgsprinzip wird vertieft: Wenn man einen Apfelbaum schüttelt, das ist auch ein "in Gleichklang kommen" mit ihm. Werde eins mit deiner Arbeit. Gehe in deiner Arbeit auf.

Dann kam das Mädchen zu einer Treppe, die führte in den Himmel hinauf. Auf der Treppe kam ihr eine Frau entgegen. Das Mädchen fürchtete sich ein bisschen; denn die Frau hatte sehr große Zähne und sah komisch aus. Aber sie sagte: "Hab keine Angst, ich tue dir nichts. Ich bin Frau Holle.
Wenn du Lust hast, für mich zu arbeiten, dann werde ich dich reich belohnen."

In diesem Abschnitt gehts jetzt symbolisch um das Thema Arbeit. In diesem Zusammenhang taucht auf:
eine Treppe = die Arbeit soll dir helfen dich selbst "höher zu entwickeln"
..fürchtete sich ein bisschen = die Arbeit soll/darf für dich eine Herausforderung sein
Wenn du Lust hast = Frau Holle sagt hier, dass sie ihr nur dann reichen Lohn geben wird, wenn sie Lust hat für sie zu arbeiten ! Wenn sie ohne Freude an der Arbeit arbeitet, dann erhält sie keinen Lohn - Das ist wichtig zu verstehen.
Daraus ergibt sich eine Ergänzung zum Goldmarie Erfolgsprinzip 4:
Suche dir eine Arbeit, die dir Lust / Freude macht.
Und dich weiterentwickelt, dich im Leben weiterbringt und zu der du innerlich JA sagst.
(siehe auch den Berufswahl Artikel)

Das Mädchen sagte: "Ja!" und ging gleich an die Arbeit.

..und ging gleich an die Arbeit = Die Dinge sofort erledigen ist ein wichtiges bekanntes Erfolgsprinzip.
Auch weiter oben, als es hieß: In der Nähe stand ein Ofen.. wurde dieses Prinzip bereits angewendet. Sie hat sofort getan, was nötig war, was sozusagen anstand.

Goldmarie Erfolgsprinzip 5:
Erledige das, was getan werden muss und das , was getan werden kann SOFORT.
Wende dich dem naheliegenden zu, das was dir sozusagen am nächsten liegt und erledige es.
(=Widderprinzip)

Sie fegte das Haus, putzte die Möbel und wusch das Geschirr.
Jeden Morgen schüttelte sie Frau Holles Betten aus, dann schneite es auf der Erde.

Sie hat also einerseits die tägliche Arbeit verrichtet. Dass das Bettenausschütteln extra erwähnt wird zeigt schon dass da ein weiteres wichtiges Erfolgsprinzip verborgen ist. Um was es sich handelt wird durch das Symbol Schnee deutlich:
Schnee = gefrorenes Wasser = gefrorene Gefühle
Bettwäsche = Schlaf = unbewusste Anteile, die wir so lange schütteln, das heißt denen wir uns solange zuwenden sollen, bis sie als Schnee, also als unsere gefrorenen Gefühlsanteile sichtbar werden.
Schütteln = auflockern (unserer gefrorenen Gefühle) - es geht also darum, uns auf der Gefühlsebene locker zu machen, trotz unserer noch blockierten Gefühlsanteile = gehe in Entspannung.
Es handelt sich also hierbei wiederum um eine innere Arbeit an unseren gefrorenen oder besser gesagt an unseren blockierten Gefühlen in uns, die wir sozusagen schütteln müssen, damit sie im übertragenen Sinne in Bewegung kommen und für uns sichtbar erkennbar werden:

Goldmarie Erfolgsprinzip 6:
Arbeite an deinen unbewussten blockierten Gefühlen
oder allgemeiner:
Arbeite an deinen inneren Blockaden !

Eine jede Blockade geht auf gefrorene Gefühle zurück (egal ob es sich um eine Blockade im Leben oder im Energiekörper handelt). Darum arbeite an deinen Blockaden bis sie wie Schnee von dir fallen und ins Fließen kommen. (So wie ein jeder Schnee, der auf die Erde fällt, irgendwann auftaut und abfließt.)

Als das Mädchen unter dem Torbogen stand, da fiel lauter Gold auf sie herunter, und sie war reich für ihr ganzes Leben.

Dieses Tor symbolisiert die Verbindung zur Ebene der normalen materiellen Realität, in der sie nun als Goldmarie lebt in ihrem vollen Glück, weil sie die Erfolgsprinzipien anwendet.

Jetzt hatten alle Leute sie lieb und nannten sie "Goldmarie". Auch die Stiefmutter konnte (!) nicht mehr so böse zu ihr sein.


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Kommentare

1. Percht schrieb am 08.12.2018:

bitte auch die Pechmarie analysieren und erklären.
die Pechmarie hat eine gleich wichtige Rolle im Märchen wie die Goldmarie.

2. Andreas schrieb am 10.12.2018:

ja - von der Pechmarie könnt man auch die Prinzipien zum Unglücklichsein ableiten. Der Pechmarie Artikel ist hier.
lg von Andreas


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