Artikel ID: 383           Kategorie: Traumdeutung

Suizid/ Erwartungsdruck/ Gefühlsidentität mit einer fremden Person

Im Traum beobachte ich die folgende Szene, meine Perspektive ist zuerst die eines außenstehenden Beobachters: Eine Person steht auf einem Hausdach (ich weiß nicht, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt), unten auf der Straße vor dem Haus befindet sich eine Ansammlung von Menschen, die gespannt und gierig darauf warten, dass die Person springt. Die Person auf dem Dach schaut mit schmerzverzerrtem Gesicht nach unten. Sie weiß, dass sie springen muss, dass sie sich der Erwartung der Menschen nicht widersetzen kann, dass sie zum Tode verurteilt ist. Sie zögert - dann lässt sie sich fallen, fällt, immer schneller, gleich wird sie auf der Straße aufschlagen. Und noch während sie fällt, verändert sich plötzlich meine Perspektive: Obwohl ich die fallende Person immer noch von außen beobachte, ist mein inneres Erleben plötzlich identisch mit ihr: Ich fühle das, was die Person fühlt.

Statt erwartungsgemäß auf der Straße vor dem Haus aufzuschlagen, schieße ich durch die Wasseroberfläche eines Sees, der sich plötzlich aufgetan hat. (Im Folgenden schreibe ich in der ersten Person Singular, obwohl ich wie gesagt nicht im Körper der genannten Person stecke, sondern sie von Außen beobachte; ich sehe die Person immer von hinten und kann deren Gesicht zu keiner Zeit im Traum sehen.) Das Wasser bremst die Geschwindigkeit meines Körpers ab und als ich am Grund des Sees ankomme, bin ich unverletzt. Das Wasser ist klar, die Lichtstimmung unterwasser ist hell und sandfarben mit einem leichten Grünstich. Ich stoße mich mit den Füßen vom Boden ab und beginne zur Wasseroberfläche zu schwimmen, um mich in Sicherheit zu bringen. Doch in diesem Moment erinnere ich mich an die Menschen, die ganz sicher noch immer oben stehen werden und die meinen Tod gewollt haben. Ich beuge mich ihrem Willen, ich stelle meine Schwimmbewegungen ein, lasse mich zurück zum Boden sinken, strecke mich mit dem Gesicht nach unten aus, schließe die Augen, bereite mich innerlich darauf vor, dass ich gleich ersticken/ ertrinken werde.

-- Ende --

Dieser Traum hat mich sehr verwirrt. Zu einen dieses Unklarheit der Identitäten, zum anderen die vielen bedeutungsschweren Themen Suizid, Fallen, Ertrinken... Obwohl das Traum-Ich weiß, dass es sterben wird, empfindet es/ich ich dabei keine Panik. Ich habe den Traum auch nicht als Alptraum erlebt, bin nicht schweißgebadet aufgewacht...


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