Artikel ID: 91           Kategorie: Christentum

Die angebliche Seligkeit der Armen

Warum in so vielen Religionen die Armut als etwas Positives dargestellt wird.

Selig sind die, die arm sind vor Gott, denn ihnen gehört das Himmelreich. So lautet die angebliche Aussage Jesus von der Bergpredigt. Dies wurde jahrtausendelang falsch von den Kirchen gelehrt, und so entstand bei vielen der Eindruck es habe einen Vorteil arm zu sein, um ins Himmelreich zu kommen. Dies ist natürlich Quatsch, weil auch wenn ein Reicher stirbt, steht er ja mit keinem materiellen Reichtum im Jenseits. Dieser angebliche Vorteil von armen Menschen ist da also sofort weg, also würde auch den vormals Reichen das Himmelsreich gehören. Nun, es sind zwei Verständnisfehler, die in den Kirchen zu diesem falschen Glauben führten:

  1. Das Himmelsreich von dem hier die Rede ist, das hat nichts mit einer Welt in die der Mensch nach seinem Tode eintritt zu tun. Es ist vielmehr das Reich Gottes gemeint, welches der Mensch in sich erschaffen kann, im Hier und Jetzt, sofort, zu jeder Zeit. (mehr zu diesem Gottesreich hier)
  2. Um in diesen inneren eigenen Gottesweltgedankenhimmel zu gelangen, muss der Mensch logischerweise alle Glaubensmuster und mentalen Hindernisprogramme ablegen, welche ihn daran hindern. Dies beinhaltet unter anderem auch alle Gedankenprogramme, die mit Gier und Verlangen nach der materiellen Welt zu tun haben. Wer durch gieriges Verlangen an weltlichen Gütern klebt, kann eben innerlich nicht in einen seligen Zustand eintreten.
    Wenn also Gurus aller Religionen und Sekten lehren, man solle diese Gier auf materielle Werte aufgeben, dann ist damit das gierige Verlangen gemeint, was aufgeben werden soll, nicht der Besitz an sich. Wer nicht in gierigem Verlangen an seinem Besitz hängt, der wird dieses innere Gottesreich problemlos betreten können, selbst wenn er millionenschwer ist.

Es geht also in Wirklichkeit darum, arm an geistigen Gier- und Verlangensprogrammen zu werden. Denn diese sind es, welche verhindern, dass der Mensch sich selig fühlt, und so in seine innere Gotteswelt abgleiten kann. Darum steht in der Bibel ja auch extra "Selig sind die Armen im Geiste". Es wird extra nochmals darauf hingewiesen, dass damit nicht die materielle Armut gemeint ist.
Trotzdem wurde die Variante, dass damit echte Armut gemeint sei, gerne von Kirchenvertretern verbreitet, denn sie profitierten durch die Spenden der Reichen erheblich, die dadurch ein schlechtes Gewissen bekamen und gerade auf ihrem Totenbett schnell noch den einen oder anderen Batzen dem Pfarrer in die Hand drückten. Solches Verhalten hat zu allen Zeiten die Kirchen erfreut.

Natürlich ist das Weggeben seines materiellen Besitzes eine Übung, um die Gier darauf loszulassen, und insofern nützlich für Betroffene. Darum gibt es ja auch viele Sekten und Klöster, wo dies praktiziert wird. Jedoch ich hoffe, der Artikel konnte verständlich machen, dass es eigentlich nur darum geht die Gier loszulassen. Es geht nicht um den Besitz, es ist egal wie reich ein Mensch ist, um ins "Himmelreich" zu kommen. Am deutlichsten hat Baghwan/Osho dies seinen Schülern so gelehrt. Er hat sehr medienwirksam das vielleicht größte Statussymbol für Reichtum (Rolls-Royce Limousinen) benutzt um seinen Anhängern und der Welt zu lehren: Du kannst reich sein, und trotzdem im Reich Gottes verweilen. Osho liebte ja solche Provokationen. Sie sind manchmal notwendig um die Wahrheit aufzuzeigen.


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