Artikel ID: 444           Kategorie: Psychologie

Achtsamkeit in Verbindung mit dem Wort Ja - Nein

Wer nicht Nein sagen kann hat keine Achtsamkeit und kann nicht unterscheiden. Meist geht die Achtsamkeit darum verloren, weil wir nicht auf unser Gefühl hören, ja, weil wir unsere Gefühle regelrecht missachten. Der Verstand ist nicht in der Lage ganzheitlich zu erfassen, was wirklich gut für uns ist, das geht nur mit der fühlenden Ebene, weil die fühlende Ebene näher an unseren unbewussten Schichten liegt, und wir erst über die fühlende Ebene den Zugang zu dem großen Pool unserer unbewussten Gedankenkräften erhalten.

Wenn wir also vor einer Ja - Nein Entscheidung stehen, dann müssen wir ins Fühlen gehen, um wirklich erfassen zu können, was würde ein Ja für uns bedeuten, was ein Nein. Zum Beispiel erfühlen, wie viel Zeit geht uns durch ein Ja verloren, die uns dann für andere wichtige Sachen fehlt, die uns zum Beispiel für uns selbst fehlt. Denn, das dürfen wir nie vergessen, wir selbst sind das Wichtigste, weil du bist ja der Mittelpunkt deines Lebens.

Nehmen wir zum Beispiel das Thema Geburtstage oder andere Feste feiern. Angenommen, du bist eingeladen von jemandem zu dessen Geburtstag und es geht dieser Person gut, sie hat ein gutes Leben und sie hat eine gute Partnerschaft. Dann ist es für diese Person in der Tat naheliegend und auch völlig in Ordnung ihr Leben zu feiern. Du stehst also nun vor der Entscheidung zu dieser Einladung Ja oder Nein zu sagen. Und da sind wir bereits an dem Punkt wo viele sich selber vergessen. Wo sie sich also nicht mehr einfühlen, was bräuchte ich selber eigentlich ? Angenommen du selbst hast auch ein gutes Leben und eine gute Partnerschaft, und es ist auch sonst alles in Ordnung, dann spricht ja auch nichts dagegen Ja zu sagen. Aber wenn es nicht so ist, dann wäre ein Ja bereits ein Verdrängen dessen, was du zuerst in deinem Leben in Ordnung bringen solltest. Vielleicht wäre es für dich wichtiger diese Zeit damit zu verbringen einen guten Partner/in zu finden, oder etwas anderes in Ordnung zu bringen, anstatt belangloses Geburtstagsgequatsche zu erzeugen. Mit einem solchen Ja entstehen dann auch bereits die Lügen, man gaukelt dann den anderen vor es sei alles in Ordnung, also nicht nur sich selbst auch den anderen macht man etwas vor. Es ist ja kein Geheimnis, mit der Verdrängung entstehen immer auch die Lügengebilde.

Was ist wichtiger - die Feier der Anderen oder dein eigenes Leben ?

Wenn dir etwas im Leben fehlt, du selbst zum Beispiel gar keine Partnerschaft hast natürlich wäre es viel wichtiger das zuerst zu fixen. Natürlich tut es mehr weh, wenn man das fühlt, was im eigenen Leben nicht in Ordnung ist, als wenn man einfach Ja sagt. In solchen Situationen einfach Ja zu sagen ist unglaublich feige. Man stellt sich nicht dem was eigentlich im eigenen Leben zu fühlen gäbe. Feiern tut man erst wenn alles gut ist, ansonsten sendet man dem eigenen Unterbewusstsein falsche Signale und man wird langfristig betrachtet immer erfolgloser in seinem Leben, weil das eigene Unterbewusstsein dann denkt, es ist ok wenn die Dinge des eigenen Lebens nicht in Ordnung sind. Also auf eine Feier geht man darum nur, wenn es etwas zu feiern gibt, und zwar für Dich ! Zum (für dich) falschen Zeitpunkt ein fremdes Leben zu feiern ist nicht gut, weil es dich aus deinem eigenen Leben rauszieht. Deine Aufgabe ist es nicht fremde Leben zu leben, deine Lebensaufgabe besteht darin dein eigenes Leben zu leben.

Dies war jetzt ein Beispiel anhand von dieser Geburtstagsfeierei, die in den letzten Jahrzehnten dermaßen überhand genommen hat, weil wir heute mit Fahrzeugen viel beweglicher sind als noch vor 30 Jahren und darum glauben wir müssten viel mehr Geburtstage wahrnehmen und mitfeiern. Das sind unglaubliche Zeit- und Energiefresser geworden, gerade deswegen weil so viele Menschen nicht Nein sagen können. Aber es gibt auch viele andere Bereiche wo wir uns unsere Zeit und Energie stehlen lassen, weil wir uns nicht einfühlen, was das wirklich für uns bedeutet und darum dann nicht Nein sagen.
Und noch andere Aspekte des Nein-Sagens wäre das Thema Grenzüberschreitungen, worüber es einen extra Artikel gibt.

Wann immer wir eine Grenze, also ein Nein im Zusammenhang mit Grenzüberschreitungen setzen müssen, zeigt dies, dass wir selbst auf der selben Schwingungsebene existieren, weil eine Grenze ergibt nur auf derselben Ebene einen Sinn. Wenn du dich beispielsweise mit einem Zaun abgrenzen tust, dann hat der Zaun im Bezug auf die verbale Ebene keine Wirkung, weil das eine andere Ebene ist. Das gesprochene Wort geht durch den Zaun hindurch. Das heißt, wann immer wir eine Grenze setzen, ist das wovor wir uns abgrenzen wollen eigentlich auch in uns selbst enthalten, denn wir sind auf derselben Ebene präsent. Wären wir auf einer höheren Ebene, würde es uns gar nicht tangieren. Ich möchte das nochmals anders darstellen: Solange du Nein sagt (und damit eine Grenze setzt) bist du innerlich auf das fokusiert, von dem du dich abgrenzen möchtest, also innerlich in einer verweigernden, dich verschließenden Haltung. Wenn du dich stattdessen aber (auch im Sinne des positiven Denkens) auf das fokusierst, was du haben möchtest, bist du im göttlichen JA. Du bist dann im Fluss des Lebens, der dich genau dorthin bringt wo oder was du erreichen möchtest.


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