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Kontrollsucht

Eine Sucht ist immer eine Suche, wie der Name schon sagt. Allerdings ist eine Sucht eine Suche die nicht endet, die immer weiter geht, ja gehen muss weil das Gesuchte nicht in ihr gefunden werden kann. Wie ist das also konkret bei der Suche nach Kontrolle ? Was sucht der Kontrollsüchtige wirklich ? Was sucht er durch sein Kontrollieren zu erlangen ? Das ist ganz einfach: Sein Bestreben ist es Vertrauen zu erlangen. Er glaubt und hofft dadurch dass er etwas kontrolliert, dass sich dadurch dann in ihm Vertrauen bildet, dass er dann vertrauen kann dass es in seinem Sinne läuft usw. Er sucht also nach Vertrauen. Das heißt aber auch: Er hat zu wenig Vertrauen und also zuviel vom Gegenteil des Vertrauens, nämlich der Angst.

Kontrollsucht ist also ein Geschehen welches direkt auf dieser gegensätzlichen Achse zwischen Angst und Vertrauen abläuft. Entweder es überwiegt das Vertrauen oder Angst und Zweifel haben die Oberhand, aber beides gleichzeitig geht nicht. Angstanteile und Vertrauensanteile stehen sich immer gegenüber, sie können nie zusammenarbeiten. Angst drückt dich weg vom Ziel, Vertrauen zieht dich an. Das wird auch körpersprachlich sichtbar, bei Angst rückt man automatisch etwas weg vom anderen oder vom Thema (mindestens durch Microbewegungen). Angstenergien und Vertrauensenergien können nicht gleichzeitig gelebt werden, weil du kannst nur eine Bewegung machen, entweder hin zu etwas oder weg von etwas. Diese beiden Bewegungen gleichzeitig gehen nicht. (Hintereinander schon..)

Wenn also nun jemand zu einem Thema oder Ziel zb 30% Vertrauen und 70% Angst in sich trägt dann spürt er natürlich dass da die Angst überwiegt und dass er zu wenig Vertrauen hat. Seine Aufgabe wäre es also die Angst zu verringern und das Vertrauen zu vergrößern. Nun muss man aber verstehen dass diese 70% Angst in seinem Fall aus sehr vielen unterschiedlichen Schichten bestehen, aus tiefen Schichten die ihm meist noch nicht bewusst sind und von denen viele aus seiner Kindheit stammen, also zb Schichten die aus Angst vor dem Vater, Angst vor erlebter Trennung, Angst vor alleingelassen werden oder aus was auch immer bestehen. Der allergrößte Teil seiner 70% Angst hat also gar nichts mit dem zu tun vor dem er aktuell gerade konkret Angst hat und was er kontrollieren möchte. Und genau das ist der Grund, warum er durch sein Kontrollieren auch keinen Erfolg haben kann, weil er kann durch sein Kontrollieren jene tieferen Angstschichten ja gar nicht erreichen und nicht verändern, und weil diese aber den größten Anteil seiner Angst ausmachen wird er niemals durch sein Kontrollieren erfolgreich sein. Und jeder der mit einem Kontrollsüchtigen Partner zb einem Narzisst zusammen war wird dies auch bestätigen können: Egal wie viel dieser kontrolliert hat, sein Vertrauen in ihm ist dadurch in gar keinster Weise niemals irgendwie größer geworden. Der Kontrollsüchtige wird immer verlieren weil sein Muster mit seiner Angst umzugehen falsch ist. Er müsste sich stattdessen den Schichten seiner Angst zuwenden die alt und mächtig sind, die ihn wirklich grundlegend beeinflussen anstatt sich im Kontrollwahn des aktuellen Oberflächlichen zu verlieren.

Vertrauen ist eine göttliche Energie, die überall automatisch in Fülle vorhanden ist wenn sie nicht von Angst verdrängt wird. Man braucht Vertrauen gar nicht zu erzeugen und man kann es auch gar nicht. Vertrauen ist automatisch da wo immer die Angst aufgelöst wurde.

Wenn keine Angst in dir ist, dann vertraust du automatisch dem Leben.


Wann und wo beginnt Kontrollsucht ?
Sie beginnt im Prinzip immer genau dann wenn wir von Ängsten in uns wegschauen und wegfühlen und unser Glück darin versuchen diese Ängste durch Kontrolle zu überdecken.

Bringen wir Kontrollsucht schon mit in dieses Leben ?
Ja, das sind Muster mit Angst umzugehen die man auch aus früheren Leben schon in sich hat, aber die trotzdem in diesem Leben durch Erziehung oder durch Erlebnisse und Erfahrungen verstärkt werden können, mehr dazu siehe auch im Autismus Artikel.

Kann man Kontrollsucht heilen ?
Ja, durch die Auflösung der Angstschichten wird die kontrollwahntreibende Kraft immer weniger und so verschwindet die Kontrollsucht mehr und mehr.
Im Wort Vertrauen steckt Trauen. Und wann immer wir uns etwas nicht trauen ist die Ursache eine Angst. Auch da wird es deutlich: Sobald wir die Angst aufgelöst haben können wir uns alles trauen. Die Auflösung von Angstschichten und die Befriedung der damit zusammenhängenden Ereignisse ist der einzigste Weg der aus einer Kontrollsucht herausführt. Wenn man nicht bewusst an diesen Themen arbeitet dann wird das Unterbewusstsein dies alleine tun, aber natürlich das kann lange dauern. Grundsätzlich wird die Seele dem Betroffenen aber immer zeigen dass seine Kontrolle nicht funktioniert, auch das ist ja Teil des Heilungsprozesses.

Kann man auch mit Kontrollsucht leben ?
Ja - tausende Kontrollfreaks und Narzissten beweisen das..


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Kommentare

1. Marlen schrieb am 22.2.2023:

Hallo Andreas,

du bist einfach ein Schnucki !!!
Danke für den brandneuen Artikel ! Sehr Aufklärend , hab auch erstmal keine Fragen ;-) .

Ich mach mich mal wieder an die Arbeit und bearbeite meine Schuldgefühle , Falten , Wut und meine ganzen verrückten Anteile !

Alles liebe
GLG Marlen

2. Anna schrieb am 21.10.2023:

Hallo Andreas
Ich habe Kontrollsucht auf Instagram….quasi schaue ich ständig, was der ex Partner und seine neue machen. Und verletze mich dabei ständig selbst. Hat das auch mit der Angst von früher zu tun? Kann die Kontrollsucht nur beendet werden, wenn ich die Angst transformieren lasse?
Gruß Anna

3. Silvia schrieb am 22.10.2023:

Lieber Andreas,
dieser Artikel schmerzt mich derart, weil es mich so sehr an meine Kindheit und totale Überforderung erinnert. Ich wusste als Kind überhaupt nicht wohin mit all den Gefühlen, die ich hatte. Und jetzt frage ich mich als Erwachsener um das irgendwie konstruktiv anzugehen, wo soll man den hin als Kind, wenn man völlig absolut in einem Umfeld steckt, welches selbst so sehr problembehaftet ist, dass da kein Platz für ein weiteres Problem ist. Also mein Mutter zum Beispiel, die meine Geschwister verprügelt hat und ich das mitansehen musste. Die war doch selbst völlig überfordert. Mein traumatisierter größerer Bruder hatte doch selbst mit sich zu tun. Meine kleine Schwester die eifersüchtig war, weil ich heile blieb und meine Großeltern, die selbst das gleiche taten mit meiner Mutter wie sie mit uns, dort war auch keine Hilfe zu erwarten. Verständnis von denjenigen die selbst Hilfe bräuchten. Das alles war mir als Kind bewusst, völlig klar, das ich hier keinen Rat bekomme, der mir wirklich meine Ängste und Verzweiflung nimmt. Nur mein Vater, der hätte das gekonnt, aber dafür hat meine Mutter gesorgt, dass er mich nicht bekam. Also was soll dann ein kleiner Knirps tun in diesem Schlamassel der Überforderung. Eine Umarmung einfordern wo selbst die größte Überforderung herrscht. Oder über Probleme sprechen die sich nicht lösen lassen. Für mich war als Kind somit beides keine Option. Also leidet man im stillen vor sich hin. und es ist sogar egal ob man dabei stirbt oder lebt oder gar nichts. Ich hatte sogar einmal mit 5 Jahren den kleinen Deckel meines Stiftes verschluckt, versehentlich, weil ich damit immer im Mund herumspielte, und plötzlich war er unten. Und ich habe nichts gesagt zu Hause. Das hat keiner mitbekommen. Ich war innerlich in Panik, ja klar, aber ich hätte mich nie getraut etwas zu sagen, sonst hätte ich vlt prügel bezogen, weil ich so doof war einen Stiftdeckel zu verschlucken. Ich hätte es also lieber in Kauf genommen an einem Stiftdeckel im Magen oder Darm zu sterben, als mir die blöße zu geben, darüber zu sprechen. Ich muss fast ein wenig lachen, so schräg. Aber ich war ja nicht naiv als Kind, ich wusste was abgeht um mich herum. Alle in meiner Familie waren doch genauso arme Würstchen wie ich selbst. und genau deshalb bin ich in dieser Familie gelandet.
So jetzt habe ich mich in rage geschrieben und das ist wahrscheinlich auch gut so, aber ich brauche eine Lösung, wie es besser geht bzw. ein neuer Denkansatz. Also der Glaube daran, die anderen wären überfordert und deshalb stecke ich zurück, ist ja nur ein Glaube. Sollte ich hier ansetzen? Also mich einfach trauen mich anderen anzuvertrauen mit meinen Gefühlen? Aber was ist mit deren Überforderung und dann auch noch ich, dann eskaliert doch alles. Ich denke ich sollte aufhören für andere mitzudenken, nur auf mich achten und schauen, dass es mir gut geht. Wie geht das ohne sein Umfeld zu vernachlässigen, bzw ich habe meine Antennen überall und merke sofort wie es Menschen geht, ob da noch etwas oben drauf passt oder nicht. Das geht mitunter so weit, dass ich merke, wenn meine Meinung völlig konträr ist zu meinem Gegenüber, dann halte ich meine Stimme zurück, weil ich den anderen nicht aufregen möchte. Es soll doch Harmonie herrschen.
Also, lieber Andreas, ich würde mich freuen wenn Du mir noch eine weitere Möglichkeit aufzeigst, wie ich aus dieser Verzweiflungsspirale ausbrechen kann.
Herzlichst,
silvia

4. Andreas schrieb am 23.10.2023:

Hallo Anna,
Da hast du ja bereits erkannt dass du dich dadurch selber verletzen tust. Und so kannst du dich fragen warum du es trotzdem tust ?
Und die Antwort ist natürlich weil du (bzw ein Anteil von dir) es üben will, also dass es dich nicht mehr verletzt. Darum anerkenne einfach diesen Anteil und gehe in Zukunft ganz bewusst auf den Instagram Account des Ex um zu üben und zu testen inwiefern du bereits so weit entwickelt bist dass es dir nicht mehr weh tut, sondern dass du stattdessen Freude und Gutes empfindest, also auch im Bezug auf sein Leben usw. Um das zu üben ist sein Insta Account doch ideal. Also nutze die Übungsmöglichkeiten die dir das Leben bietet.

Vielleicht gibt es auch noch einen Anteil in dir der glaubt den Trennungsschmerz noch nicht genug gespürt zu haben. Dann anerkenne auch diesen Anteil und erlaube dir bewusst diesen Anteil mal so richtig gut auszuleben und zu genießen. Also lege dir links und rechts eine Packung Taschentücher bereit und gehe auf den Account und heule so viel dass alle diese Taschentücher verbraucht werden und du (dieser Anteil) ein für alle mal genug hat..

Ansonsten kannst du natürlich auch ein Cutting machen oder/und dich innerlich auf eine neue Liebe ausrichten usw.. Da diese Beziehung vorbei ist bist du ja frei deinem Leben neue Impulse zu geben.

lg von Andreas

5. Andreas schrieb am 23.10.2023:

Hallo Silvia,
Ja, es genügt mit all dem in einen inneren Frieden zu kommen. Und dannach kannst du dich ja umprogrammieren, neue Glaubenssätze machen, neue Entscheidungen wie dein Leben sein soll usw, aber das ist natürlich viel innere Arbeit mit all dem in einen Frieden zu kommen um die du nicht umhin kommst weil vorher kannst du nichts dauerhaft und nachhaltig verändern.
Und auch damit dass du dir diese Kindheit ausgewählt hast, also den Frieden damit finden dass du diese Erfahrungen demnach gebraucht hast und sie dir (durch was auch immer) in früheren Leben verursacht hast.

lg von Andreas

6. Silvia schrieb am 26.10.2023:

Lieber Andreas,
wie schaffe ich es mich mal wirklich einem Thema das ich klären möchte hinzugeben, also hinzusehen und wirklich der Wahrheit sozusagen ins Gesicht zu sehen. Ich habe das Gefühl ich habe Angst da hinzusehen. Ich habe Angst was ich da sehen könnte. zb merke ich das vor allem bei Wutthemen, das ich die von mir schiebe. Wie kann man sich austricksen nicht locker zu lassen, schonungslos . Hättest Du mir einen Tipp? Herzlichen dank für alles.
s.

7. Silvia schrieb am 26.10.2023:

… ich habe noch eine Frage… das Muster ‘Ach, lass mich in Ruhe, ich will allein sein’ … ist das auch ein Verdrängungsmuster? das ist bei mir recht stark und könnte dafür sprechen dass ich die Wahrheit nicht sehen möchte. Was siehst Du das?

Ich möchte jetzt bei all meinen Themchen auch mal sagen wie viel ich durch deine aufschlussreichen Texte und Ratgeber dazugelernt und für mich bereits heilen konnte. Mein Haarausfall ist nahezu weg, meine Rückenprobleme sind deutlich weniger, mein Durchfall praktisch weg usw usw. Also es läuft gar nicht so schlecht. Ich bin wirklich so sehr dankbar und mega happy dass ich Zugang zu deinen Texten gefunden habe. Du bist einfach nur Hammer mega geil!

8. Andreas schrieb am 26.10.2023:

Hallo Silvia,
Ja, wenn du spürst dass da eine blockierende Angst oder Wut ist, dann schaue direkt welche Angst oder Wut aus deiner Kindheit da dahinter stecken könnte (weil aus dem Alten wirkt meist mehr Energie als aus dem Aktuellen).
Ach, lass mich in Ruhe, ich will allein sein
Das ist ein natürlicher Selbstregulierungsmechanismus:
Desto mehr man verdrängt, desto mehr lebt oder zieht es einen in die Vergangenheit und desto weniger kann man also im Jetzt präsent sein.
Man will dann also im Jetzt in Ruhe gelassen werden damit man mehr in der Vergangenheit sein kann, wo man ja dieses Alte zu lösen, also zb zu befrieden hat. (Das läuft natürlich unbewusst ab..)

lg von Andreas

9. Silvia schrieb am 01.11.2023:

Lieber Andreas,
lieben Dank für deine Antworten. Ich hätte noch eine Frage. Woher weiß ich dass ich ein Thema bearbeitet und wirklich befriedet habe und nicht verdrängt? Mich interessiert vor allem wo der Übergang bzw Knackpunkt ist. Also dem befrieden geht ja wahrscheinlich eine Absichtserklärung voraus, also ein gedanklicher Moment mit dem Thema evtl auch schon die Lösung es befrieden zu wollen und ungeachtet dessen ob ich das gleich innerlich klären kann oder nicht aber es findet in jedem Fall eine geistige Auseinandersetzung mit dem Thema/Ereignis statt. Beim verdrängen gehe ich gar nicht erst in die geistige Lösung hinein, sondern habe ein Gefühl das mir nicht gefällt und drücke das halt irgendwie weg.
Ich habe eine Liste erstellt mit diversem Kram der mir überhaupt nicht gefällt bei mir und möchte das jetzt mal systematisch eins nach dem anderen abarbeiten und dann aber auch abhacken und nicht am selben Thema ständig rummachen. Also mir gehts vor allem um den Ablauf des befriedens. Geht es dabei auch immer wieder um das innerliche Commitment zu sagen, ich möchte das jetzt bereinigen, mein denken strukturell verändern und dann den gesamten Körper auf Neuausrichtung programmieren? Was wenn ich dann diesen Anteil überhaupt nicht mehr gebrauchen kann. Wie kann ich den sozusagen sterben lassen? Ist befrieden =sterben?
Viele Grüße
Silvia

10. Andreas schrieb am 01.11.2023:

Hallo Silvia,
Ob du fertig bist mit dem Befrieden merkst du daran dass du nur noch friedliche (und damit kraftvolle, liebes- oder freudevolle) Gedanken hast wenn du innerlich an das Thema denkst. Wenn das Thema jedoch noch verdrängt ist dann wird es dir sogar schwerfallen überhaupt an das Thema zu denken.
Ist befrieden = sterben ?
Ja, in gewisser Weise schon. Und zwar deshalb weil das Thema dann nicht mehr ständig (auch nicht mehr im Unbewussten) an die Türe deines Bewusstseins poltert.
Es ist dann auf der Liste der Prioritätenthemen deiner Seele ganz weit hinten gelandet oder ganz weg und hat quasi seine Bedeutung und Wirkung und Macht verloren.

lg von Andreas

11. Silvia schrieb am 02.11.2023:

Vielen Dank, Andreas. Die Antwort hilft mir sehr. Damit kann ich super weitermachen.
Viele Grüße
s.


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