Hallo! Dein Vergleich scheint mir recht oberflächlich zu sein. Kann es sein, dass Du Dich bei dem Vergleich eher von der Theologie und der Kirchengeschichte hast leiten lassen als von dem, was das Evangelium wirklich aussagt.
Die Dinge, die Du da aufführst mögen das Leben von Kirchenmenschen viele Jahre geprägt haben. Wer aber mal in das Neue Testament schaut, der wird schnell feststellen, dass es dafür keine biblische Grundlage gibt.
Das Evangelium ist zunächst eine botschaft der Befreiung. Die Zeit unter dem Gesetz ist vorbei, das Gesetz hat seine Macht verloren, weil durch das Opfer Christi für unsere Sünden bezahlt ist. Damit leben wir in der Zeit der Gnade und der Versöhnung mit Gott.
Dadurch wird eine wirkliche Beziehung mit Gott möglich. Das Zentrum des Lebens ist die Liebe zu Gott und den Mitmenschen und der Wunsch, dass Gottes Wille, der uns in Liebe zugeneigt ist, geschehen möge. Die Anleitung zum Leben als Christ finden wir in und um die Bergpredigt. Darin lernen wir ein radikal-pazifistisches Modell kennen, das von Liebe geprägt ist, die bis in die Feindesliebe hineingeht. Es wird uns eine Verteidigung vorgestellt, die in etwa dem Konzept Ghandis entspricht - passiver Widerstand durch übererfüllung von feindlichen Forderungen, die dann wiederum den Feind moralisch bloßstellen.
Vorschlag: wie wäre es mit einer dritten Spalte, die neben dem Konzept der Kirchenmenschen das Konzept des Evangeliums aufnimmmt?
Liebe Grüße Holger |