Vegetarismus findet man v.a. in asiatischen Religionen, jedoch ist dieser Aspekt darin weniger spiritueller, als viel mehr ethischer Natur. Wie so oft Religionen gleichzeitig auch immer ethische Verhaltencodices waren. Spirituell nur dahingehend, dass ein sich selbst reflektierender Mensch sich anderer Alternativen bewusst ist und daraus rational oder auch emotional schließen wird, dass es im Grunde falsch ist, Fleisch zu verzehren, wenn es auch anders geht. Dabei muss aber bedacht werden, dass es 1) eben nicht immer geht und 2) dass diese Religionen und spirituellen Schulen zu einer Zeit in Asien entstanden, wo man kulturell bereits so weit war, wegen des umgebenden Nahrungsreichtums, auch verzichten konnte. Daraus jedoch zu schließen, dass Völker mit einer anderen Umgebung und unter anderen Lebensumständen spirituell minderwertiger seien, ist meiner Ansicht nach ein falsch verstandener Wohlstands-"Buddhismus" gekoppelt mit einem oft unbewussten aber nichtsdestoweniger westlichen Kolonialismus-Zivilisationgedanken, bei dem andere Kulturen, die nicht den europ. Standards entsprechen als minderwertig anzusehen sind. Es geht auch immer um das Bewusstsein, dass bei einem naturverbundenen Menschen, der das Leben ehrt, auch wenn er töten muss, ganz anders strukturiert ist. Selbst dann ist dieser mit sich und wenn man so will - mit dem Universum oder einer sonstigen metaphysischen Kraft im Einklang, denn er wurde nicht geschaffen, oder existiert nicht, um Suizid zu begehen, sodass er andere Lebewesen nicht schadet. |