Glaubensmuster aus der Kindheit

Kein Mensch hat perfekte Eltern. Ganz einfach weil es den perfekten Mensch nicht gibt. Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen. Darum haben wir alle aus unserer Kindheit nicht nur gute Glaubensmuster und Erfahrungen, sondern auch negative Glaubenssätze in uns. Gerade wenn sie aus der Kindheit stammen, sitzen sie meist sehr tief und wir müssen etwas innere Arbeit investieren, wenn wir sie loswerden wollen. Wir können nicht erwarten, dass sie von alleine gehen.

Zunächst einmal, was ist überhaupt ein negatives Glaubensmuster ?

Schlecht ist ein Glaubensmuster immer dann für uns, wenn es nicht zu unseren Zielen passt. Dabei muss ein Glaubensmuster, welches für uns schlecht ist, für unsere Eltern oder andere Vorfahren nicht zwangsläufig auch schlecht gewesen sein. Wer beispielsweise in Kriegs- und Notzeiten gelebt hat, der benötigt hierfür auch andere Glaubensmuster als wir heute in einer Überflussgesellschaft.
Halten wir darum fest:

  1. Es ist eigentlich ganz normal, dass man Glaubensmuster von Eltern oder anderen Bezugspersonen übernimmt.
  2. Und es ist ebenso ganz normal dass solche Glaubensmuster manchmal nicht mehr zu unseren aktuellen Lebenszielen passen - und wir sie also deswegen dann loslassen beziehungsweise verändern sollten.

Nicht nur jede Generation braucht ihr eigenes Denken, ja, jeder Mensch sollte sein eigenes Denken und seine eigenen Glaubensmuster haben. Also, wie gesagt, Glaubensmuster sind nicht per See schlecht oder gut, sondern es kommt darauf an, ob sie zu unseren Zielen und Plänen passen.

Wenn du etwas gefunden hast (also einen Glaubenssatz den du loswerden oder verändern solltest), dann notiere ihn am besten auf dieses Arbeitsblatt.
Lass dir für diese Arbeit Zeit. Auch nach Tagen können dir noch plötzlich neue Glaubenssätze aus deiner Kindheit bewusst werden. Hauptsache immer gleich notieren, damit sie nicht wieder in Vergessenheit geraten, bevor du bewusst an ihnen gearbeitet hast, also sprich, bevor du sie nicht geändert hast. Im Idealfall gewöhnt man es sich sowieso an, dass man bei allem möglichen, was man im Leben erreichen möchte, immer wieder nach alten Glaubensmustern forscht, die nicht mehr zu dem Neuen was man in sein Leben ziehen möchte, passen. Die Änderung alter Glaubenssätze ist eigentlich eine lebenslange Tätigkeit. Nur Menschen, deren Denkweisen sich verändern, sind lebendig.

Es gibt verschiedene Wege, wie du eine solche gefundene alte Denkweise, von der du dich trennen möchtest, ändern kannst. Du kannst die Schritte, wie in dem Arbeitsblatt gehen. Nach ein paar Tagen, schneide dann von deinem Glaubensmuster Arbeitsblatt den oberen Teil (Schritt 1 und 2) ab und vernichte diesen wie in einer heiligen Handlung, zum Beispiel indem du es symbolisch verbrennst. Den unteren Teil (Schritt 3 und 4) behalte noch so lange, bis du das Gefühl hast, dass der neue Glaube gut in dein Sein integriert ist.

Es gibt aber stattdessen auch noch viele weitere, ebenfalls sehr gute Methoden für den Umgang mit solchen gefundenen alten Kindheitsglaubensmustern. Ich skizziere im Nachfolgenden noch eine weitere gute Variante. Das allerwichtigste ist aber natürlich, dass man überhaupt mit seinen alten Glaubensmustern arbeitet und sie verändert, denn wie gesagt:

Leben = Veränderung

Wer sein Denken und seinen Glauben nicht mehr verändert ist wie tot. Er entwickelt sich dann nicht mehr weiter, eigentlich verrottet er innerlich bereits.

Eine weitere Glaubensmuster verändern Variante:

  1. Notiere es dir also, wann immer du ein alten Glaubensmuster findest.
  2. Beschäftige dich mit diesem Glaubensmuster, zum Beispiel:
    - wie ist es entstanden ?
    - warum ?
    - Fühle dich ein, wie fühlt es sich an ?
    - wo im Körper sitzt es ?
    - Wenn es eine Farbe hätte, welche Farbe wäre dies ?
    - Wenn es eine Form hätte, welche Form wäre dies ?
    - Wenn es einen Geruch hätte, welcher Geruch wäre dies ?
    - usw.
  3. Schließe deine Augen und frage dich innerlich: Wer sagt das ?
    Das kannst du öfter machen und beobachte innerlich, was für alte Bilder dabei aus deiner Kindheit auftauchen.
    Fühle dich in die Person ein, die das Muster spricht, oder propagiert - kannst du erkennen, dass sie dies aus ihrer Perspektive gesagt hat - aber es nicht wirklich für dich gültig ist ?
    Kannst du erkennen, dass es viel mehr zu der Person gehört, als zu dir ?
  4. Du hast im letzten Schritt vielleicht wahrgenommen, dass er nicht wirklich zu dir gehört - aber trotzdem ist er ja nun mal bei dir, hat sich in dir festgesetzt. Darum ergeben sich nun mehrere Möglichkeiten, wie du weiter vorgehen kannst:
    1. Das totale Annehmen
      Das totale Annehmen bedeutet, dass du bedingungslos JA sagt zu dem Muster und zwar dass du es sozusagen innerlich mit so viel Liebe durchtränkst, dass es sich im transformativen Liebesfeuer deines Herzens auflöst. Diese Methode solltest du eventuelll nur dann wählen, wenn du eine gewisse Erfahrung und Kontrolle über dein Herzchakra besitzt. Du gehst hierzu sozusagen total in das Fühlen dieses Musters in dir "hinein" (=Annehmen). Und dann lässt du das Muster von dem Liebesfeuer in dir einfach verbrennen, lässt die Gefühle also in dir in dein Herz aufsteigen und danach noch weiter hoch, bis es sich alles im transformativen Feuer deines Scheitelchakras in pures Licht wandelt.
    2. Umformulieren
      Du formulierst den Glaubenssatz in einen neuen positiven Glaubenssatz oder Affirmation um, den du dann zum Beispiel 21 Tage lang dir täglich einprägst (egal auf welche Weise).
    3. Losslassritual
      Du denkst dir ein Ritual aus, in dessen Verlauf du den alten Glaubenssatz loslässt oder gar verbrennst. Versuche während dem Ritual bewusst diese alten Muster zu spüren, wie sie dich verlassen, diese alten Gefühle wie sie von dir fließen.
      Danach spürst du vielleicht sogar so etwas wie eine Leere - Fülle genau diese Leere mit dem neuen Glaubenssatz, der den Alten ersetzen soll. Spüre nun ganz bewusst die Freude über den neuen Glaubenssatz. Lass diese Freude so mächtig werden, wie es dir möglich ist. Sprich den neuen Glaubenssatz aus mit der Freude als Treibstoff.

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Kommentare

1. Zehor schrieb am 16.1.2020:

Hallo Andreas,

mein Mann hat aus seiner Kindheit das Glaubensmuster mitgebracht "erst kommt Gott, dann kommen meine Eltern und danach meine Frau". Das hatte er mir vor unserer Ehe auch ehrlich so gesagt, aber ich dachte mir zu diesem Zeitpunkt nichts weiter dabei.

Mein Mann ist ein sehr religiöser Mensch und glaubt an einen Gott im Außen. Nun lese ich in Deinen Beiträgen, dass wir mit unserer Schöpferkraft ja auch alle ein Stück unser eigener Gott sind. In diesem Falle würde der Glaubenssatz meines Mannes praktisch bedeuten
"erst komme ich, dann kommen meine Eltern und danach meine Frau." So verhält er sich jedenfalls.

Die Eltern meines Mannes leben in einem anderen Land und erfahren von meinem Mann und seinen Geschwistern den allergrößten Respekt. Mein Mann möchte unbedingt, so wie er selbst behauptet, seine alternden Eltern erfreuen, sie stolz machen, und arbeitet dafür sehr hart, um ihnen materiellen Luxus, ein Haus, ein Auto etc. zu ermöglichen. Selbst seinen Urlaub verbringt er jedes Jahr bei seinen Eltern. Wir fahren dann halt regelmäßig getrennt in den Urlaub. Alles Geld und alle Zeit fließt seinen Eltern zu. Für uns hingegen bleibt davon nichts übrig. Das ist auch schon immer so gewesen.

Ich habe dieses Thema mehrfach erfolglos angesprochen. Langsam gebe ich auf, weil einfach keine Änderung erfolgt. Ich finde das Verhalten meines Mannes egoistisch, weil er gar nicht auf meine Bedürfnisse und Wünsche in der Partnerschaft eingeht. Ich komme mir immer mehr wie die letzte Wahl vor.

Was möchte mir das Verhalten meines Mannes zeigen? Was gibt es hier für mich zu lernen? Sollte ich vielleicht bald einmal für mich die Konsequenzen aus seinem Verhalten mir gegenüber ziehen? Mein Mann weiß, dass ich ihn sehr gern habe und mir in ihm einen echten Partner und Freund auf Augenhöhe wünsche. Entweder hängt er so stark in seinem Kindheitsprogramm fest, dass er sich nicht ändern kann. Oder ich bin wirklich nicht seine Priorität, werde es wohl auch nie sein, und sollte mich endlich damit abfinden, nicht einmal gelegentlich dieselbe Aufmerksamkeit und Liebe mit meinem Partner genießen zu können wie er mit seinen Eltern.

Lg,
Zehor

2. Andreas schrieb am 16.1.2020:

Hallo Zehor,
Was gibt es hier für mich zu lernen?
Das markanteste an so einem Glauben an einen Gott im Außen ist ja, dass man die Verantwortung für das eigene Leben nicht übernimmt. Im Gegenteil man lehnt diese Verantwortung ab und schiebt sie einem ominösen erfundenen Gott zu den niemand sehen kann. Man übernimmt lieber die Verabtwortung für Papa und Mama anstatt für das eigene Leben, hauptsache man muss sich nicht mit den eigenen Entwicklungsthemen auseinandersetzen.
Die Spiegelfrage lautet also:
Wo und inwiefern übernimmst du nicht die Verantwortung für dein Leben und deine geistige Weiterentwicklung ?
Wo lässt du dich von alten Gepflogenheiten leiten (zb dem Glauben man müsse heiraten usw..) anstatt dich einzufühlen was das aktuelle Zeitgeschehen von den Menschen verlangt ?

lg von Andreas

3. Zehor schrieb am 18.1.2020:

Hallo Andreas,

Die Spiegelfrage lautet also:
Wo und inwiefern übernimmst du nicht die Verantwortung für dein Leben und deine geistige Weiterentwicklung ?

Wenn ich darüber nachdenke, übernehme ich in vielen Bereichen ebenfalls nicht die Verantwortung für mein Leben und meine geistige Weiterentwicklung. Stattdessen warte ich ständig auf meinen Mann (der dies ja auch nicht tut), um solche Dinge lieber gemeinsam als Paar anzugehen. Natürlich passiert das nie, weil ein jeder seine Eigenverantwortung im Leben an den Partner/die Eltern/einen ominösen, erfundenen Gott abtritt. Die Ehe/Eltern/Gott dienen dabei als glaubhafte Ausrede, warum man nicht anders handeln könne, da einem ja schließlich die Hände gebunden seien.

Wo lässt du dich von alten Gepflogenheiten leiten (zb dem Glauben man müsse heiraten usw..) anstatt dich einzufühlen was das aktuelle Zeitgeschehen von den Menschen verlangt ?

Seitdem ich bei mir mit innerer Arbeit begonnen habe und mich regelmäßig mit meinen eigenen Entwicklungsthemen auseinandersetzen, verfluche ich Vieles, was mir mein Mann in unserer Ehe spiegelt (und was ich dadurch in mir selbst erkennen soll). Alles alte Gepflogenheiten! Inzwischen stelle ich sogar den Sinn und Bestand meiner Ehe infrage, weil sich meine Sichtweise und Beweggründe für eine Partnerschaft drastisch verändert haben. Ich möchte keinesfalls auch nur eine Minute länger starr in meiner Komfortzone verweilen!

Lg,
Zehor

4. Michaela schrieb am 10.2.2023:

Lieber Andreas,
für mich sind deine geschriebenen Sätze Gold wert und ich kann seitdem mit vielen Situationen viel besser umgehen.
Ein Problem aus meiner Kindheit schleppe ich immer noch mit… mein älterer Bruder. Ich mag ihn. Aber seine faule Art als Bruder ( Eltern erwarteten früher dass die Kinder z.B.Feuer im Ofen machten , da es keine Heizung gab)… . Einer musste es von uns also machen, sonst gab es Riesen Ärger zu Hause. Mein Bruder setzte sich gemütlich auf den Sessel und grinste sich eins in Fäustchen und machte natürlich kein Feuer. Also ich… sonst gab es ja Ärger mit den Eltern und es blieb kalt. Meinen Eltern sagte ich das er zu faul ist und mir nicht hilft… aber das interessierte keinen.
So ging das oft… jetzt zu meinem Problem.. wenn jetzt am Wochenende mein Mann auf der Couch liegt um einfach mal auszuruhen, da könnte ich durchdrehen… da triggert sofort das Bild von meinem Bruder auf dem Sessel. Ich fand das wahrscheinlich so erniedrigend. Ich weiß das noch so genau.
Ich bin jetzt erwachsen und möchte es gut sein lassen. Ich wünsche mir nur dass ich nicht mehr dieses Gefühl des ausgenutzt sein bei solchen Situationen z. B. Mit meinem Mann auf der Couch oder meine Kinder in Ihren Zimmern … alle chillen schön und ich koche Mittagessen (z.B.).
Da entsteht auch jedes Mal richtig Ärger zu Hause, weil ich dann natürlich rumnörgele.. ich glaube schon dass ich bisschen runtergefahren bin, aber ich krieg es einfach nicht aus den Kopf.. das Gefühl von damals und in ähnlichen Situationen heute. Du weißt auf so vieles eine Antwort:)).
Danke🍀.

5. Andreas schrieb am 11.2.2023:

Hallo Michaela,
ja, du siehst dieses Thema aus deiner Kindheit musst du noch befrieden damit es dich nicht mehr belastet. Da es dir schon in der Kindheit begegnet ist kann dahinter ja sogar eine Lebenslern- und Entwicklungsaufgabe stecken. Darum fühle dich ein warum es dir aus einer höheren Sicht begegnet ist ?
..entsteht auch jedes Mal richtig Ärger, weil ich dann natürlich rumnörgele..
ja, das jammern und nörgeln ist dann wohl dein altes Muster damit umzugehen.
Vielleicht ist das Nörgeln ja sogar zu deiner Komfortzone geworden. Aber wenn es nicht funktioniert dann brauchst du ein neues Muster und neue Sichtweisen.
Du könntest dich zb darüber freuen dass er diesen faulen und entspannten Anteil auslebt den du dich selber nicht traust zu leben weil du deine alte Dienstmädchenkomfortzone nicht verlassen möchtest. So kannst ja wenigstens dankbar sein dass er diesen Anteil für dich lebt und du dadurch dich wenigstens erinnerst dass es diesen Anteil auch in dir geben könnte. Also entweder du entscheidest dich das Dienstmädchen mit Freude und Dankbarkeit zu spielen oder du erschaffst eine ganz neue Rolle für dich (was natürlich mehr innere Arbeit erfordert als einfach in der alten Komfortzone zu verbleiben).

lg von Andreas

6. Michaela schrieb am 15.2.2023:

Vielen Dank für deine inspirierenden Worte. Ich nehme mir diese wie immer… sehr zu Herzen.
Ich bin eben noch im Zwiespalt …. Einerseits hätte Ich mir genau so eine umsorgende (Dienstmädchen Qualitäten) Mutter… mit viel Zeit und Interesse für Familie gewünscht… aber andererseits, wenn ich es jetzt so mache, wie ich es mir gewünscht hätte, meckere ich rum. Ich weiß eben nicht in welche Richtung meine zu lernende Aufgabe laufen "sollte"? Ich springe da wirklich oft hin und her mit meinen Gefühlen. Ich weiß nicht welcher Weg der richtige ist? Wie du schreibst entweder dankbares " Dienstmädchen " oder …? Ich weiß wahrscheinlich nicht was ich eigentlich will.
Ich jammere schon wieder, sorry:/.
Ich möchte eben fast alles richtig machen… zum Wohle aller meiner Familie, was am Ende eben Zuviel ist, aber das war doch so mein Kindheitstraum.
Hast du noch eine kleine Anmerkung damit es mir klarer wird?
🍀

7. Andreas schrieb am 16.2.2023:

Hallo Michaela,
Meinen Eltern sagte ich das er zu faul ist und mir nicht hilft… aber das interessierte keinen.
Du siehst du hattest schon als Kind die Botschaft bekommen dass dein darüber klagen keine Lösung bringt - sondern im Gegenteil sogar belächelt wird.

Also wird Zeit einen anderen Weg zu gehen. zb wie gesagt, Befrieden was war und dann in dir diese Muster umprogrammieren, weil du erlebst ja im Außen was du im Innen denkst.

lg von Andreas


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