Weine über dein Leben.

Wenn wir zu viele Trauergefühle verdrängen, dann brechen sie irgendwann wie eine Flut über uns herein. Vielleicht haben Sie diesen Effekt auch schon beobachtet, dass dann eine Kleinigkeit einen großen Weinanfall auslösen kann. Alles, was sich angestaut hat, fließt dann plötzlich ab. Es gibt aber auch Menschen, die verdrängen ihre Trauergefühle so stark, dass diese fast gar nicht mehr zu ihnen zurück kommen können. Da werden im Unterbewusstsein ganze Mauern und Festungen gebaut, und noch eine Mauer und noch eine Mauer und das Leben dreht sich dann irgendwann nur noch um die Mauern hinter denen die verdrängten Gefühlen zu Ungeheuern mutieren, die dann in Träumen in Erscheinung treten. Man ist zwar durch die Mauern geschützt aber auch in den eigenen Handlungen blockiert. Das, was eigentlich auch zu uns gehört (unsere Trauer) kann dann kaum noch zu uns zurück und wir bleiben von diesem Anteil getrennt.
Warum ist dies auf Dauer ungünstig ?
Weil, immer dann, wenn ein verdrängtes Gefühl zurück kommt und wir es wirklich annehmen, dann fließt uns auch die darin gebundene Energie wieder zu. Diesen Effekt kennen Sie vielleicht, dass Ihnen, wenn Sie lange genug über etwas geweint und getrauert haben, eine neue Kraft zufließt und sie wissen, jetzt ist es vorbei und das Leben ist wieder gut. Viele Heilungsmethoden basieren darauf, dass die Energie des Verdrängten wieder ins eigene Sein reintegriert wird, aber das muss natürlich geübt werden:

  1. Überlege dir nun für die heutige Übung etwas aus deinem Leben, was wirklich traurig ist, wo du aber noch nie daran gedacht hast, dass es traurig ist – also versuche ein total verdrängtes Trauergefühl zu finden. Etwas worüber du noch nie eine Träne geweint hast, was es aber wert wäre, darüber zu weinen.

    Wenn dir nichts einfällt, dann versuche diesen Satz zu vervollständigen:
    Es ist eigentlich total traurig, dass in meinem Leben immer wieder … geschieht. Oder
    Es ist eigentlich total traurig, dass in meinem Leben … geschehen ist.
  2. Wenn du etwas gefunden hast, dann geh in eine Entspannung und erlaube dir diese Trauer zu fühlen. Versuche so intensiv traurig darüber zu sein, wie es dir gelingt. Vielleicht kommen dir sogar Tränen, das ist OK.
  3. Werde dir nach einer Weile bewusst, dass du dieses Gefühl erschaffen hast und dass du die Kontrolle darüber hast (wie du ja soeben erlebt hast, denn du konntest dieses traurig sein ja gerade eben absichtlich herbei holen). Formuliere und sprich nun einen Satz der dies ausdrückt. Zum Beispiel in der Art: "Ich bin der Gott, der dieses Gefühl erschaffen hat." Oder einen anderen Satz der deine Macht darüber ausdrückt. (Am kraftvollsten ist dieser Satz, wenn du ihn aus dir selbst, so wie du denkst auswählst.) Sprich also diesen Satz mit einer gewissen heiligen Stimme aus und danach noch einen zweiten Satz in den du die Energie aus dem Trauergefühl zurück forderst. (Wenn die Energie aus dem Trauergefühl zurück zu dir fließt, dann verschrumpelt das Trauergefühl ins Nichts.)
    Du sprichst also zum Beispiel:

    "Ich bin der Gott, der diese Trauer erschaffen hat.
      Pause, heilige Stille ... und nach einer Weile:
      Ich fordere die Energie aus diesem Trauergefühl jetzt zurück.
    "
  4. Danach werde ganz ruhig und fühle die heilige Stille, die sich nun ausbreitet und du wirst den Moment spüren, wenn die Energie zurück kommt und deinen Körper erfüllt.
    Lass es zu, spüre es nur.
    Du wirst so etwas wie einen göttlichen Energiehauch spüren, der in die Grenzenlosigkeit geht.
  5. Beende die Übung indem du in eine Art Dankbarkeit gehst. Dankbarkeit für Alles, dafür dass du es erleben durftest, dass du das Traurigsein erschaffen konntest, es auflösen konntest, die Energie wieder zurück holen konntest.

Eine allgemeinere Beschreibung dieses Prozesses ist hier zu finden:
http://www.spirituelle.info/Gefuehlsheilungsprozess.pdf


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Kommentare

1. Kathi schrieb am 27.1.2023:

Hallo Andreas,
genau danach habe ich gesucht.Bin nämlich eine Heulsuse;) Jedoch nicht unbedingt bei dem was traurig ist. Im Gegenteil, bei Gelegenheit und sogar schon bei den Gedanken an besondere Situationen die vor allem mit meinen mittlerweile erwachsenen Kindern zu tun haben. Schon früher in der Schule, bei Weihnachtsfeiern oder zu Hause bei Geburtstagswünschen kamen mir sofort die Tränen, aber wie! Den Kindern war das glaube ich etwas peinlich. Als mein Sohn ausgezogen ist wollte ich noch etwas schönes sagen, ihn segnen. Klar, dass da paar Tränchen fließen aber ich habe vor lauter Heulen kein Wort aus mir rausgebracht. Ich habe mich doch mehr für ihn gefreut als dass ich traurig wäre. Und bald wird er heiraten, ohne großens Premborium. Und da würde ich auch so gerne etwas schönes sagen aber ich befürchte, dass ich schon wieder in Tränen ausbrechen werde und nichts sagen kann. Es spielt keine Rolle, ob noch andere dabei sind oder nicht. Nur wenn ich daran denke was ich sagen würde da fliessen mir sofort die Tränen, es ist wie ein Tränenschalter der anspringt. Ich selbst habe von meinen Eltern, Kindern Cutting gemacht, habe zu denen gutes Verhältnis und finde keine ähnliche Situation aus meiner Vergangenheit , die mich zum weinen bringen würde. Bin vom Sternzeichen Krebs, also emotional, aber das ist schon etwas übertrieben. Das was du hier im Artikel beschreibst ist genial, das Buch vom Robert Scheinfeld habe ich verschlungen und wende diese Methode in vielen Situationen an. Auch bei dieser, sogar während die Tränen fließen, jedoch bisher ohne Erfolg. Hättest du noch einen Tipp, eine Übung die ich machen kann bevor mein nächster Auftritt zum Desaster wird? Oder vielleicht ist das schon die geeignetste Methode?

Vielen lieben Dank! Kathi

2. Andreas schrieb am 28.1.2023:

Hallo Kathi,
Wenn du dich an keine solche heulenswürdige Situation aus der Vergangenheit erinnerst die da jeweils angetriggert wird, dann kann es eventuell etwas aus früheren Leben geben oder vielleicht sogar aus dem Familiensystem was das Heulen dann auslöst. Körpersprachlich kann man Tränen jedenfalls grundsätzlich als Botschaft auffassen dass es etwas (unerlöstes) Trauriges gibt was da dann jeweils (zumindest unbewusst) erinnert oder getriggert wird.

Allerdings wenn man Tränen ganz nüchtern betrachtet dann sind sie eigentlich nur der Hinweis darauf dass eine Reinigung von emotionalen Energien der Augen erfolgt - und das muss in der Tat eigentlich nicht zwangsläufig eine Reinigung von zuviel Traueremotionen sein. Ich glaube jeder kennt das, dass man auch vor zu viel Lachen weinen kann. Das heißt Tränen sind eigentlich nüchterner betrachtet einfach nur ein Hinweis dass (mithilfe von Wasser) die Augen von zu viel emotionaler Energie gereinigt werden.
Das heißt, es kann für dich als Krebsgeborene auch der Hinweis sein du deine emotionalen Energien zu sehr im Augenbereich des Kopfes ansammelst, und also die Botschaft für dich wäre dann dass du deine Gefühlsenergien mehr und besser im gesamten Körper verteilen solltest. Also es vielleicht üben solltest emotionale Energien aus deinen Augen nach unten im Körper zu leiten, nach unten zu atmen, zb mehr im Bereich des zweiten Chakras anzusammeln (so dass es dann nicht ständig in den Augen zu viel wird).

lg von Andreas

3. Eule schrieb am 01.3.2023:

Lieber Andreas,

nach langer Reflexion meiner Gefühle und Lebensumstände, habe ich auch vor allem dank deiner tollen Arbeit in mich fühlen können, unabhängig von meinen Gedanken. Seit einiger Zeit bemerkte ich heftige Rückenschmerzen entlang meiner Wirbelsäule, habe schon immer ein Hohlkreuz auch X-Beine. Bin meist sehr bedrückt durchs Leben gegangen, habe mir scheinbar viele schlimme Erlebnisse dazu erschaffen. Habe erkannt, welche Rollen die Menschen, die mich prägten in meinem Leben hatten und welche ich vor allem sein wollte. Nicht sein wollte, weil ich mich gewehrt habe, viele Minderwertigkeitsgefühle und Trauer, Wut. Nun habe ich es verstanden. Ich dachte mich überhaupt nicht mehr Minderwertig, habe mich sehr viel weiter entwickelt, bin nicht mehr schüchtern, stehe zu meiner Meinung, wurde gerne zum Außenseiter. In der Pubertät "rebellierte" ich. Es ist ein Gefühl seit meiner Kindheit, ich habe es nie losgelassen, ich habe mich zuletzt heute erwischt und erkannt was ich mir antue. Diese Situationen sind für mich immer undenkbar, ich habe es nicht verstanden. Zu wissen, dass ich mir das selbst erschaffen habe wirfst bei mir die Frage auf, warum ich mir das antue. Lieber Andreas, wie kann ich wissen wo meine Blockaden sind, Meditation hat mich zuletzt verwirrt. Manchmal hat’s mir weiter geholfen. Ich wüsste gerne warum ich diese Schmerzen im Rücken habe und wie ich mein Hohlkreuz und meine X-Beine heilen und meine Blockaden lösen kann. Ich habe auch seit dem ich 10 bin Akne und habe sie noch mit 29. Für alle war ich immer, die mit den Pickeln. Kam aber gut zurecht mit Reaktionen anderer bis auf die Verletzungen und Vernarbungen meiner Haut selbst (großflächig). Ich frage mich auch, ob es wohl ein bestimmtes Ereignis aus meiner Kindheit war, das diese Gefühle in mir ausgelöst hat oder ob ich schon immer so war ?Schätze alles danach habe ich mir selbst ins Leben gerufen.

Danke für alles, ich schätze deine Arbeit unglaublich und bewundere dich. Liebe Grüße

4. Andreas schrieb am 01.3.2023:

Hallo,
wie kann ich wissen wo meine Blockaden sind
Dein Körper zeigt es dir ja bereits durch deine Rückenschmerzen: Die Blockaden sitzen in deinem Rücken.

Die Akne zeigt dir dass es zwischenmenschliche Gefühle (zb Wut) gibt welche du nicht aus deiner Haut raus lässt und aber durchbrechen wollen.

Die X-Beine zeigen dir an dass du energetisch das was da in dir ist auch nicht nach unten an die Erde abgeben willst.

Also du lässt es nicht über dein Gesicht raus und du lässt es auch nicht nach unten zur Erde raus aus dir. Ist es da ein Wunder dass dann auch die Wirbelsäule erstarrt, wo doch in ihr das alles ab nach unten oder rauf zb in deinen Gesichtsausdruck fließen möchten ?

Ich vermute du hast den Artikel über die Rückenschmerzen gelesen und so fragst du dich vielleicht was das bei dir für Lügen sind.
Eine Lüge könnte sein dass du deinen Mitmenschen nicht dein wahres Gesicht zeigst, also dadurch dass du Emotionen unter der Haut hältst (=Akne) dadurch zeigt dein Gesicht nicht deinen wahren Gefühlszustand an, wird also zur Lüge.
Und so kann eine erste Arbeit für dich darin bestehen alles aufzulösen was das verhindert dass deine wahren Emotionen sich auf deinem Gesicht ausbreiten dürfen. Welche Verbote gilt es da aufzulösen ? zb Welche gute Mine zu bösem Spiel machen Muster ?
war ich immer, die mit den Pickeln. Kam aber gut zurecht mit Reaktionen anderer
Vielleicht ist auch das eine Selbstbelügung und du hast deine Reaktionen einfach auch nur unter der Haut belassen anstatt deren Energien auszuleben oder zu transformieren und dadurch sogar noch für dich zu nutzen ?

Also der Rücken sagt dir ganz klar: Löse alle Lügen die ja auch immer BeLASTungen in deinem Leben sind auf.

lg von Andreas

5. Eule schrieb am 02.3.2023:

Ich danke dir herzlichst für deine Antwort, mir Erkenntnisse zu schenken um mich besser zu verstehen. Denn zuletzt verzweifelte ich an den Gefühlsanstauungen und möchte einiges für mich auflösen. Liebe Grüße

6. Michi schrieb am 10.4.2024:

Hallo Andreas
Was wenn ich aus Verzweiflung Weine?
Ist das das selbe? Darüber wie es gerade ist und dass ich das alles selbst verursacht habe weil ich nicht in meiner Ruhe und bewusst war?
LG Michi

7. Andreas schrieb am 10.4.2024:

Hallo Michi,
ja, weil du zu wenig in dir ruhst, darum bist du automatisch das Opfer von allerlei Gefühlsregungen. Das kann gar nicht anders sein solange du zu wenig innere Ruhe in dir hast.

lg von Andreas


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