Gefühl zulassen:

Sich vom eigenen Vater umarmt fühlen

Kaum etwas beeinflusst unser Leben mehr, als unsere Beziehung zu unseren Eltern. Selbst wenn wir schon seit Jahrzehnten unsere Eltern verlassen haben, so verbleiben doch enorme Abdrücke unserer Eltern in unserem Sein. Weil sie unser Erleben so enorm beeinflussen ist es wichtig, dass wir in uns ein gutes inneres Abbild unserer Eltern erschaffen. Wir sind nicht für die Handlungen unserer Eltern verantwortlich, aber wir sind zu 100 Prozent für unseren inneren Frieden mit unseren Eltern selbst verantwortlich. Und das fängt schon bei Kleinigkeiten wie der Sichtweise an, wie wir die Dinge im Nachhinein sehen. Zum Beispiel ob wir eine Härte als etwas Böses betrachten oder als ein nützliches vorbereitendes Training für unseren eigenen Lebenserfolg. Jeder Mensch ist für seine Sichtweise der Dinge absolut Eigenverantwortlich.
OK, nun aber genug Theorie. Die heutige Übung ist eigentlich ganz einfach:

• Stelle dir vor, dass dein Vater dich umarmt.
  Fühle und spüre diese Umarmung, als sei sie echt.
  
  Gehe also in eine tiefe innere Entspannung und stelle dir vor, dass dein Vater dich umarmt. Visualisiere es aber nicht nur, sondern fühle es ganz bewusst. Stelle es dir so vor, dass du bei dieser Umarmung in einer passiven Rolle bist. Du bist nur aufnehmend. Du fühlst nur diese reine Vater-führsorglich-schützende-Liebe mit der er dich Umhüllend umarmt.
  
  Fühle dich in die Rolle des annehmenden aufnehmenden Kindes ein. Stelle dich selbst körpersprachlich mit herabhängenden Armen vor. Du gibst bei dieser Umarmung nichts. Deine Arme bleiben darum unten, umarmen nicht. (Wenn du selbst umarmend geben willst, dann stelle es dir bei deinen eigenen Kindern vor, aber nicht in dieser Übung !) Du bleibst also voll in dieser passiv fühlenden, dich umarmen lassen Rolle drin und fühlst einfach nur, wie sich so etwas sozusagen im absoluten Idealfall anfühlen würde. Du hast es ja vielleicht nie in echt so intensiv erlebt, wie du es nun fühlen kannst, wie es im Idealfall gewesen sein könnte. Gerade, darum holst du es ja nun in dieser Übung symbolisch nach, um das eventuell Nicht-Erlebte nachträglich in dein Sein zu integrieren.
  
  Wichtig: Du stellst dir für diese Übung deinen Vater so vor, wie er wäre, wenn er frei von allen Blockierungen gewesen wäre. (Weil, es kann ja sein, dass du glaubst, dass er in echt gar nicht zu einer solchen Umarmung fähig gewesen wäre.) Er lehnt sich nicht an oder auf dich bei dieser Umarmung, sondern es ist eine schützende Umarmung aus der reinen väterlichen Kraft heraus. Wenn du diese Energie (das Gefühl der Umarmung) gut spürst, kannst du dir zusätzlich vorstellen ganz umhüllt und eingebettet davon zu sein.

Gleichzeitig kannst du hier auch viel über dein inneres Vaterbild lernen:
Wie intensiv bist du bereit dieses Umarmt-sein Gefühl zuzulassen und zu fühlen ?
Gibt es innere Widerstände oder fällt es dir leicht ?
Je schwerer dir diese Übung fällt, umso wichtiger ist sie für dich.

Wenn dir diese Übung nicht gelingt, dann nehme stattdessen deinen sogenannten kosmischen Vater für diese Übung (ähnlich wie in dieser Arbeit). Das wichtigste ist es, dieses Gefühl zu spüren.

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